Vielleicht verfolgst Du meinen Blog bzw. meine Beiträge ab und an. Dann hast Du eventuell schon einmal gelesen, dass ich mich bei der Entwicklung meiner Astrofotos nicht auf einen bestimmten Stil festlegen kann. 😉
Ich schwanke vielmehr stetig zwischen relativ neutralen Aufnahmen, in denen die Milchstraße weniger kontrastiert und farbenfroh dargestellt wird und dem genauen Gegenteil – nämlich satten Kontrasten mit kräftigen Farben.
So eine Kehrtwende erlebte ich kürzlich wieder, nachdem ich meine Aufnahmen der März-Milchstraße entwickelt hatte. Das nachfolgende Bild zeigt die Version, die ich im verlinkten Beitrag bereits vorstellte:
Das Astrofoto: Milchstraße fotografieren & entwickeln mit darktable, GIMP & Sequator bearbeitet.
hatte ich entsprechend meines TutorialsHier störten mich im Nachhinein aber trotzdem gleich mehrere Punkte:
- Der Himmel war „fleckig“. Im rechten Bilddrittel ist etwas Lichtverschmutzung zu sehen.
- Der Vordergrund war mir zu dunkel.
- Die Milchstraße wirkte recht blass und sie wurde von einer Vielzahl von Sternen teilweise verdeckt.
Inhalt:
Fleckiges Bild
Der erste Punkt fällt besonders auf, wenn man das Bild nochmals in einem kleineren Format betrachtet:
Ganz offensichtlich ist das rechte Drittel deutlich heller im Vergleich zum restlichen Bild. Gerade bei der Verkleinerung des Fotos fällt der doch relativ harte Übergang störend auf.
Zur Korrektur arbeitete ich in diesem Fall nochmals in darktable nach und korrigierte die Belichtung des rechten Bilddrittels mit einer Verlaufsform.
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Vordergrund zu dunkel
Da ich den Vordergrund ursprünglich auf Basis des Sequator-Outputs entwickelte, waren mir die Farben im Nachhinein zu dunkel. – Eine bekannte Schwäche dieses kostenlosen und sehr nützlichen Tools.
Vor allem bei der Betrachtung auf verschiedenen Endgeräten (Tablet,
, PC) waren mal mehr, mal weniger Details erkennbar. Vor allem auf dem Handy „soffen“ einige Bildpartien im Vordergrund förmlich ab, waren also extrem dunkel bzw. unterbelichtet.Abhilfe schaffte das Vordergrundstacking mit GIMP als Alternative zur gestackten Sequator-Bilddatei: Mit diesem Prozess lassen sich im direkten Vergleich mit Sequator insbesondere im Vordergrund deutlich mehr Details herausarbeiten.
Milchstraße zu blass / kontrastarm
Leider wurde die Milchstraße in der ursprünglichen Aufnahme von vielen Sternen verdeckt, sodass Details und Strukturen etwas ins Hintertreffen gerieten.
Diesem Problem wirkte ich wiederum mit der Reduzierung einiger Sterne mithilfe von
entgegen.Vereinfacht gesagt werden bei diesem Prozess in GIMP zwei Ebenen des gleichen Bilds erzeugt und, relativ zueinander, um wenige Pixel verschoben. Durch die so entstehende Überlappung lassen sich kleine Sterne hervorragend entfernen und die „Größe größerer Sterne“ 😉 verringern.
Wie das im Detail funktioniert, ist im Tutorial Astrofotografie mit GIMP: Sternenhimmel entrauschen und Sterne reduzieren Schritt für Schritt beschrieben.
Ergebnis
Die korrigierte bzw. neu entwickelte Aufnahme sah bzw. sieht nach den Anpassungen folgendermaßen aus:
Hier nochmal der direkte Vorher-Nachher Vergleich:
Vorausgesetzt, man findet diesen reduzierten Look schöner als den neutralen, spricht das Ergebnis für sich und kann sich sehen lassen.
Mir gefällt’s natürlich, sonst hätte ich das Foto schließlich nicht neu
. 😎Welchen Stil bevorzugst Du? Lasse mich das gerne in einem Kommentar wissen!
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Weiterführende Themen:
- Astrofotografie: Einstieg & Basiswissen
- Astrofotografie FAQ: Häufige Fragen einfach erklärt. Voraussetzungen, Kameraeinstellungen, Bildentwicklung.
- Astrofotografie-Kalender: Mond, Sternschnuppen, Milchstraße und Deep Sky-Objekte auf einen Blick
- Optimale Kameraeinstellungen zur Astrofotografie
- Der ultimative Astrofoto-Guide: Brillante Astrofotos der Milchstraße Schritt für Schritt mit Adobe Lightroom LrC, Photoshop, Sequator und StarXTerminator entwickeln.
Grüß Dich Hendrik
die zweite Version gefällt mir durchaus besser !
Mindestens eins meiner Fotos hab ich grad in Erinnerung bei dem der Vordergrund auch zu dunkel geblieben ist; werd´s mal, hoffentlich noch diese Woche, angehen.
Mal wieder ein sehr nützlicher Hinweis – DANKE !
Hallo Fred,
der Vordergrund ist bei Astrofotos immer ein Problem (zumindest bei meinen 😉 ). Ich verzweifle vor allem immer bei der Entwicklung für meinen Blog, denn Bilder die am PC-Bildschirm richtig belichtet aussehen, wirken in der Regel auf mobilen Endgeräten viel zu dunkel. 🙁
Freut mich, wenn Dir das neue Bild besser gefällt!
Viele Grüße
Hendrik