Die Milky Way Hunting Season 2022 hat spätestens seit Juni ihren Höhepunkt erreicht. Während der Erntezeit konnte ich bereits einige interessante Aufnahmen der Juli-Milchstraße machen.
Um meine Sucht nach Astrofotos zu stillen, machte ich mich selbstverständlich im Juli gleich mehrfach auf den Weg, um ein paar tolle Fotos zu schießen. 😎
Inhalt:
Das Wetter
Glücklicherweise ist die beste Gelegenheit zur Fotografie in dieser Jahreszeit nicht mehr mitten in der Nacht, sondern am späten Abend.
Vorbei ist die Zeit, in der ich mich mitten in der Nacht aus dem Bett quälen musste.
Das Bild dieses Beitrags entstand gegen 0 Uhr und das galaktische Zentrum hatte eine Höhe von ca. 12° über dem Horizont erreicht.
Weiterführendes Thema zum Schlagwort "galaktische Zentrum":
Die Temperaturen waren mild. Weit und breit war keine Menschenseele zu sehen.
Perfekte Bedingungen.
Kamera & Einstellungen
Als Kamera kam meine Sony Alpha 7 III mit dem Sony SEL20F18G zum Einsatz.
Letzteres Objektiv hat sich binnen kürzester Zeit zu meiner absoluten Astro-Lieblingslinse entwickelt: Eine perfekte Abbildungsleistung sowie eine spielend leichte Fokussierung auf Unendlich machen das Objektiv zu einem perfekten nächtlichen Begleiter.
Mein Favorit für die Landschafts-Astrofotografie: Sony FE 20mm f/1.8 G* |
884,25 € |
Ich fotografierte eine Aufnahmeserie mit 12 Fotos, wählte wie üblich 10sec Belichtungszeit bei Blende f/2.8 und ISO 3200.
Lichtverschmutzung: Fluch und Segen
Vor Ort stellte ich bereits fest, dass am Horizont Lichtverschmutzung zu sehen war. – Ärgerlich, aber in Deutschland leider mittlerweile wegen der hohen Bebauungsdichte nicht mehr zu vermeiden.
Ich versuchte, das Beste daraus zu machen und die Lichtverschmutzung ins Bild bzw. die Bildkomposition zu integrieren.
Entwicklung
Die Fotos entwickelte ich wie üblich nach dem Tutorial Astrofoto: Milchstraße fotografieren & entwickeln mit darktable, GIMP & Sequator.
Weiterführendes Thema zum Schlagwort "Milchstraße":
Zuhause am PC kam dann die Überraschung: Ja, auf dem Bild war Lichtverschmutzung zu sehen… Aaaber: In diesem Fall war sie ausgesprochen schön anzugucken – zumindest nach meinem Empfinden.
Insbesondere der Baum am rechten Rand verleiht dem Bild das gewisse Extra. Durch die kräftige Lichtverschmutzung im Hintergrund, die in Gelb- und Rottönen strahlt, wird das Bild erst richtig interessant.
Fazit
Ich war nach der Entwicklung selbst überrascht, wie viele Details und Farbnuancen sich herausarbeiten ließen.
Selten hat mich eines meiner Astrofotos so fasziniert und gefesselt. Dieses Bild ist in meinem persönlichen Ranking meiner diesjährigen Landschafts-Astrofotos ganz weit vorne mit dabei. 😎
Gleichzeitig musste ich an diesem Abend aber auch feststellen, dass sich in meiner Region die Milchstraßen-Saison allmählich dem Ende nähert.
Schon letztes Jahr bemerkte ich, dass ab August die Milchstraße zu weit im Süd-Westen stand und dort zu viel Lichtverschmutzung vorhanden war (ist), als dass man den Sternenhimmel noch hätte besonders kontrastreich herausarbeiten können.
Ich bin dennoch gespannt, was die nächsten Wochen noch bringen werden und ob mir nochmal eine so schöne Aufnahme gelingen wird.
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Weiterführende Themen:
- Astrofotografie: Einstieg & Basiswissen
- Astrofotografie FAQ: Häufige Fragen einfach erklärt. Voraussetzungen, Kameraeinstellungen, Bildentwicklung.
- Astrofotografie-Kalender: Mond, Sternschnuppen, Milchstraße und Deep Sky-Objekte auf einen Blick
- Lichtverschmutzung in der Astrofotografie
- Optimale Kameraeinstellungen zur Astrofotografie
wow…. das ist ein unfassbar schönes Bild geworden. Respekt !!!
Viele Grüße
Suvi
Hallo Suvi,
freut mich sehr, dass Dir das Bild gefällt! 🙂
Viele Grüße
Hendrik