Am 25.10. um 11:15 Uhr war es soweit: Ich schoss mein erstes Bild der partiellen Sonnenfinsternis. – Ein seltenes Ereignis, denn die nächste wird erst wieder im März 2025 in Deutschland zu sehen sein:
Während ich im Beitrag Howto? Partielle Sonnenfinsternis am 25.10.2022 fotografieren noch ein paar (theoretische) Überlegungen zur Fotografie anstellte, fand ich binnen kürzester Zeit heraus, dass mein ursprünglicher Plan pulverisiert wurde und sich nicht würde umsetzen lassen. Wie das eben so ist mit Theorie und Praxis. 😉
Inhalt:
Brennweite: Planänderung
Zunächst wollte ich mit meinem Sony
und der Alpha 6400 loslegen.Meine Empfehlung für die (Landschafts-)Astrofotografie mit APS-C: Sony Alpha 6400 (Body)* |
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Diese Kombination aus APS-C-Sensor, Crop-Faktor 1,5 und 55mm Brennweite hätte etwa 82mm Vollformat-Brennweite entsprochen.
Die Wahl fiel aus praktischen Gründen auf diese Linse, denn dafür hatte ich einen passenden Graufilter zur Hand. Letzteren würde ich benötigen, um überhaupt ein halbwegs korrekt belichtetes zustande zu bringen.
Mir war von vorneherein klar, dass die Sonne recht klein abgebildet werden würde – schließlich braucht man für „richtige“ Fotos der Sonne 400mm und mehr. Dass aber die Sonne SO klein wäre, hätte ich nicht gedacht:
Nach dem ersten Testfoto verwarf ich den Plan, das SEL55F18Z zu verwenden.
Graufilter: Unfiltriert
Kurzum: Ich war gezwungen, das Sony SEL18105F4G mit umgerechneten 152mm Brennweite aufs Bajonett zu schrauben. – Vollkommen unfiltriert, da ich (noch) keinen passenden Graufilter mit 72mm Durchmesser besitze. Aber wenigstens konnte ich meine längste Brennweite einsetzen.
Ich war also auf ein paar „helfende Wolken“ angewiesen, die zur rechten Zeit an der Sonne vorbeiziehen mussten, um diese so weit abzudunkeln, dass mit der minimalen Belichtungszeit meiner
(1/4000sec) mit ISO 100 und Blende f/8 ein korrekt belichtetes Bild zustande käme, in dem die Sonne und deren nähere Umgebung nicht ausbrennen würde.Immerhin in diesem Punkt hatte ich Glück! Zur rechten Zeit schoben sich ein paar Helferwolken vor unser Zentralgestirn. 😎
Motivwahl: Fehlanzeige
Eigentlich hätte ich es mir von vorneherein denken können: Die Sonne steht natürlich zur Mittagszeit hoch am Himmel.
Diese Tatsache, kombiniert mit einer relativ langen Brennweite und extrem kurzer Belichtungszeit, machte es unmöglich, das ursprünglich geplante Vordergrundmotiv in eine Linie mit der Sonne zu bringen.
Kurzerhand entschied ich mich also, direkt in den Himmel zu fotografieren. Die Kombination „Sonne-Wolken“ war auch schön anzusehen. So sparte ich mir wenigstens die Anfahrt und konnte direkt vor der Haustür meine Bilder machen.
Doch jetzt habe ich genug geschrieben… hier kommen die beiden Bilder, die ich eigentlich vorstellen möchte. 😉
Bild #1: 11:15 Uhr, Beginn der partiellen Sonnenfinsternis
Das erste Bild entstand um 11:15 Uhr als „Testshot“. Der Mond begann gerade, sich vor die Sonne zu schieben:
Dank der relativ dichten Wolken sind ein paar nette Details zu erkennen und in der Bildmitte schimmert sogar der blaue Himmel durch.
Von den Lichtverhältnissen war dies das beste Foto, wenngleich der Mondschatten noch relativ gering ausgeprägt war.
Bild #2: Maximum gegen 12:15 Uhr
Gegen 12:15 Uhr erreichte die partielle Sonnenfinsternis ihr Maximum:
Da die Wolken nicht so dicht wie im ersten Bild waren, ist ein Teil des Fotos überbelichtet. Macht aber nichts, mir gefällt das Ergebnis trotzdem. – Wirkt so schön abstrakt.
Ich entschied mich, das Foto mit
vollständig zu entsättigen und es als Schwarz-Weiß-Bild zu entwickeln. Ein schöner Kontrast zur ersten Aufnahme.Fazit
Das war ein cooles Ereignis. Zumal ich die partielle Sonnenfinsternis noch vor einer Woche überhaupt nicht auf dem Schirm hatte.
Klar, die Brennweite hätte länger sein können. Da ich mich aber überwiegend im weitwinkligen Bereich bewege und mich Telefotos nicht so recht interessieren wollen, werde ich mir wegen solch seltener Ereignisse kein Teleobjektiv anschaffen.
Die zwei hier vorgestellten Bilder gefallen mir (trotzdem) sehr gut und ich bin vollauf mit dem Ergebnis zufrieden. – Auch wenn sich mein vorheriger Plan wegen der widrigen Umstände beinahe vollends in Luft aufgelöst hatte. Außer von „ISO 100“ und Blende „irgendwo zwischen 8 und 11“ blieb eigentlich nichts mehr von den ursprünglichen Überlegungen übrig. 😀
Aber vielleicht wurden die Bilder genau deshalb so gut: Weil ich gezwungen war, zu improvisieren und in kurzer Zeit ein Foto zustande zu bringen. Ganz ohne Plan.
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