Geschafft! Endlich habe ich die ersten Astrofotos der Milchstraße des Jahres 2023 im Kasten.
Nachdem der Himmel wochenlang bedeckt und das Wetter extrem unbeständig war, war die Wettervorhersage in der Nacht vom 27. auf den 28.03. endlich gut und versprach eine sternenklare Nacht.
Ich packte die Gelegenheit beim Schopf und nutzte die letzte März-Nacht mit idealen Bedingungen, um einmal mehr aufzubrechen und den Sternenhimmel zu fotografieren.
Dank der Zeitumstellung war die Uhrzeit, an der das galaktische Zentrum seinen Höhepunkt mit 10° am Horizont erreichen sollte, ziemlich human: Nämlich exakt um 05:26 Uhr.
Wegen der frühen Jahreszeit brachte der wolkenfreie Himmel natürlich eisige Temperaturen mit sich. Bei etwa 0°C machte ich meine Aufnahmen und war nach einer Stunde im Freien bis auf die Knochen durchgefroren.
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Gelohnt hat es sich wie immer trotzdem: Das Gefühl, alleine unter dem Sternenhimmel die Milchstraße zu fotografieren, finde ich nach wie vor unbeschreiblich. Alle Zweifel, die ich in der Regel im Vorfeld habe, sind spätestens nach dem ersten Foto vergessen, auf dem sich unsere Heimatgalaxie auf dem Kameradisplay zeigt.
Dieses mal hatte ich neben meiner Sony Alpha 7 III das bereits 2022 intensiv erprobte Sony SEL20F18G mit 20mm Brennweite mein neues-gebrauchtes Sony SEL24F14GMM mit 24mm Brennweite im Gepäck.
Letzterer Linse eilt bekanntlich ein hervorragender Ruf voraus, sodass ich mich im Herbst 2022 dazu entschied, diese gebraucht zu kaufen. – Leider hatte ich seither keine Gelegenheit, das
seinem eigentlichen Zweck – nämlich der Astrofotografie – zuzuführen.Ich war natürlich gespannt, denn erste Tests im Herbst hatten bei mir gemischte Gefühle hinterlassen: Die Fokussierung war recht schwierig und ich bzw. das Objektiv hatte mit chromatischen Aberrationen, d.h. mit hässlich-blauen Lichtsäumen, um einzelne Sterne zu kämpfen.
Umso gespannter war ich natürlich auf die ersten „richtigen“ Aufnahmen der Milchstraße.
Herausgekommen sind zwei Bilder, die ich an altbekannter Location machte.
Wie immer entwickelte ich die einzelnen Aufnahmen nach meinem Tutorial Astrofotografie & Milchstraße: Tutorial für Lightpainting und Entwicklung in GIMP, darktable und Sequator.
Bild #1: Auch ein schöner (Berg-)Rücken kann entzücken
Auf dem ersten Bild ist die Milchstraße beziehungsweise deren galaktisches Zentrum in einer Höhe von ca. 9° am Horizont zu sehen und schaut gerade so hinter dem Bergrücken im Vordergrund hervor.
Ich machte hierzu eine Aufnahmereihe von 25 Bildern mit einer Belichtungszeit von 10sec, ISO 1600 und Blende f/2.
Die Aufnahme finde ich von der Stimmung gelungen, jedoch stört mich die Größe der Sterne am rechten Bildrand: Im Zuge des Bearbeitungsprozesses haben sich die chromatischen Aberrationen verstärkt und so tatsächliche Größe der Sterne verfälscht.
Ob das nun an falscher Fokussierung oder einer minimalen Dezentrierung liegt, vermag ich nicht zu sagen. Jedoch hätte ich vom sagenumwobenen G-Master an dieser Stelle etwas mehr erwartet.
Mich würden daher auch praktische Erfahrungen meiner Leser interessieren. Falls Du also die Kommentar!
besitzt und schon Astrofotos damit gemacht hast, dann hinterlasse gerne einenBild #2: Standardmotiv
Wenn Du meinen Blog schon etwas länger verfolgst, dann kommt Dir das Motiv vermutlich bekannt vor. Tatsächlich habe ich die Location bereits im Frühjahr 2021 und 2022 aufgesucht und recht schöne Aufnahmen der Milchstraße gemacht.
Genau weil ich diesen Standort so gut kenne, sind die Ergebnisse mit dem SEL24F14GM sehr gut vergleichbar und ich kann diese qualitativ gut einordnen bzw. mit meinen übrigen Astrofotos vergleichen.
Die zweite Aufnahme überzeugt mich auf ganzer Linie. Mit chromatischen Aberrationen hatte ich nicht zu kämpfen – aber schließlich befinden sich auf diesem Bild – anders als bei Nummer 1 – auch beinahe keine größeren Sterne am rechten Bildrand.
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Fazit
Wie ich schon eingangs schrieb, hat sich die Mühe wieder einmal gelohnt.
Mit Ausnahme der chromatischen Aberrationen bin ich mit dem SEL24F14GM und den erzielten Ergebnissen sehr zufrieden. Das Handling ist ähnlich wie das des
. Sogar das Fokussieren gelang mir ohne größere Probleme.Mit letzterer Linse habe ich in dieser Nacht natürlich auch Aufnahmen gemacht, die ich voraussichtlich noch in einem separaten Beitrag vorstellen werde.
Am meisten freue ich mich jedoch auf den direkten Vergleich beider Linsen. Hierzu werde ich in Kürze ebenfalls noch einen Beitrag verfassen.
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Weiterführende Themen:
- Astrofotografie: Einstieg & Basiswissen
- Astrofotografie FAQ: Häufige Fragen einfach erklärt. Voraussetzungen, Kameraeinstellungen, Bildentwicklung.
- Astrofotografie-Kalender: Mond, Sternschnuppen, Milchstraße und Deep Sky-Objekte auf einen Blick
- Der ultimative Astrofoto-Guide: Brillante Astrofotos der Milchstraße Schritt für Schritt mit Adobe Lightroom LrC, Photoshop, Sequator und StarXTerminator entwickeln.
- Tutorial: Entwicklung von Astrofotos
Hallo Hendrik,
ein tolles Foto ist dir da ja gelungen.
Glückwunsch.
Leider ist hier weiter nördlich noch nicht viel zusehen,
und ob ich bei 0 Grad morgens um 5 Uhr nach draußen möchte,
weiß ich auch nicht so genau.
Aber wenn endlich die Wolken mal verschwinden, versuche ich es auch mal.
Der Vergleich der beiden Objektive interessiert mich sehr, aber du hast ja versprochen
noch mehr darüber zu berichten.
Ich werde dann mein neues Sigma Objektiv 24 mm F1.4 DG DN endlich testen können.
Wünsche dir bis dahin wolkenfreie Morgen bei angenehmeren Temperaturen.
Gruß Bernd
Hi Bernd,
vielen Dank, schön wenn Dir die Bilder gefallen!
Klar kostet es jede Menge Überwindung sich so früh morgens aus dem Bett zu quälen und in die Kälte zu begeben. Mehr als einmal einmal im Monat kann ich mich derzeit auch nicht aufraffen. Am Ende ist es aber immer wieder ein tolles Gefühl. – Ich kann es nur empfehlen. 🙂
Ich bin schon sehr gespannt auf Deine Erfahrungen mit dem 24mm-Sigma!
Viele Grüße
Hendrik