Der Schwerpunkt meines Blogs ist ganz klar die Astrofotografie bzw. die Fotografie der Milchstraße. Viele meiner Beiträge drehen sich um dieses Thema.
Da mit wachsender Beitragszahl die Übersichtlichkeit leidet und das Auffinden von Inhalten schwieriger wird, habe ich mich entschieden, diese FAQ mit Antworten und weiterführenden Links zu den wichtigsten Fragen zu verfassen und anderen den Einstieg in dieses faszinierende Hobby zu erleichtern.
Sollte Deine Frage nicht beantwortet werden, dann hinterlasse gerne einen Kommentar!
Inhalt:
Wo findet man überhaupt die Milchstraße am Himmel?
Die Milchstraße befindet sich auf der nördlichen Hemisphäre bzw. in Deutschland in südlicher Himmelsrichtung.
Je nach Jahreszeit ist die Milchstraße bzw. deren galaktisches Zentrum im Süd-Osten (Frühjahr) bzw. Süd-Westen (Herbst) zu sehen.
Weiterführendes Thema zum Schlagwort "Milchstraße":
Eine Übersicht über den Jahresverlauf unserer Heimatgalaxie findest Du im Beitrag Milchstraße im Jahresverlauf: Wann am besten in Deutschland fotografieren?
Wann kann man die Milchstraße am besten fotografieren?
Wann die Milchstraße sich am besten fotografieren lässt, ist von mehreren Faktoren abhängig.
Wichtigste Voraussetzung ist, dass es stockdunkel sein muss. Idealerweise scheint der Mond überhaupt nicht oder es ist nur die Mondsichel zu sehen.
Während sich im Frühjahr die frühen Morgenstunden zur Fotografie eignen, verändert sich dieser Zeitpunkt im Jahresverlauf. So ist sie im Sommer bspw. mitten in der Nacht und im Spätsommer schon am frühen Abend sicht- bzw. fotografierbar.
Generell gilt jedoch, dass sich die Milchstraße in unseren Gefilden nur von Februar bis September gut fotografieren lässt, denn dann ist der spektakulärste Teil – das galaktische Zentrum – am Horizont zu sehen.
Eine Orientierung bietet mein 365-Tage-Kalender zur Fotografie der Milchstraße.
Wo lässt sich die Milchstraße fotografieren? Wie finde ich den richtigen Standort für meine Fotos?
Generell kann die Milchstraße beinahe überall fotografiert werden – vorausgesetzt, es ist dunkel. Mitten in der Stadt wirst Du sicher keinen Erfolg haben, denn die Lichter überstrahlen in der Regel die feinen Strukturen des Sternenhimmels.
Weiterführende Informationen zu diesem Thema gibt es im Beitrag Astrofotografie & Sternenhimmel: Standortsuche & Planung von Milchstraßenfotos in lichtverschmutzten Regionen.
Um Shootings zu planen, kann ich guten Gewissens die App PhotoPills empfehlen, die auf verschiedenen Plattformen verfügbar ist und umfangreiche Planungshilfsmittel zur Verfügung stellt. Einen ersten Crashkurs findest Du im Beitrag PhotoPills-Crashkurs: Milchstraße finden und Shooting planen.
Was ist das galaktische Zentrum?
Das galaktische Zentrum ist der spektakulärste, weil hellste Teil der Milchstraße. Es ist nur vom Frühjahr bis in den Spätsommer hinein zu sehen.
Weiterführende Informationen gibt es hier: Milchstraße fotografieren: Das galaktische Zentrum / Sagittarius A* / M8 (Astrofotografie).
Was ist Lichtverschmutzung und wieso ist diese so schlimm?
Lichtverschmutzung entsteht unter anderem durch Straßenbeleuchtungen und beleuchtete Industrieanlagen. In Deutschland ist es schwierig, wirklich dunkle Regionen zu finden, die sich perfekt für die Astrofotografie eignen. Es gibt lediglich eine Handvoll Sternenparks, die wegen ihrer geringen Lichtverschmutzung ausgezeichnet sind.
Weiterführendes Thema zum Schlagwort "Lichtverschmutzung":
Es gibt jedoch auch Mittel und Wege, mit Lichtverschmutzung brauchbare Astrofotos zu schießen. Weiterführende Informationen dazu findest Du z.B. im Beitrag Landschafts-Astrofotografie und Lichtverschmutung oder unter Astrofotografie & Sternenhimmel: Standortsuche & Planung von Milchstraßenfotos in lichtverschmutzten Regionen.
Welche Kamera benötige ich?
Idealerweise eignet sich eine Kamera, die mindestens über einen 1″ großen Bildsensor (besser APS-C oder Vollformat) und die Möglichkeit zur manuellen Einstellung von Blende, Belichtungszeit und ISO-Empfindlichkeit bietet. Zudem sollten Aufnahmen im RAW-Format möglich sein, da diese sich für die Nachbearbeitung eignen.
Mehr Infos findest Du im Beitrag Astrofotografie: Welche Kamera / Ausrüstung / Objektiv benötigt man für den Einstieg?.
Welches Objektiv soll ich verwenden? Welche Brennweite und Blende eignet sich?
Das Objektiv sollte eine maximale Brennweite von 50mm haben und möglichst Lichtstark sein. Ab einer Offenblende von f/2.8 geht der Spaß richtig los.
Linsen mit kleinere Blendenöffnungen fangen nicht genügend Licht ein und eignen sich weniger gut.
Weiterführendes Thema zum Schlagwort "Blende":
Siehe auch die Beiträge Astrofotografie: Welche Kamera / Ausrüstung / Objektiv benötigt man für den Einstieg? und Meine Top-10 der idealen Objektive für Astrofotografie im Sony E-Mount-Universum.
Welche Kameraeinstellungen sind optimal?
Für den Anfang solltest Du ein weitwinkliges Objektiv mit etwa 24mm Brennweite verwenden.
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Dann eignen sich folgende Einstellungen für die Fotografie der Milchstraße:
- Belichtungszeit: 10 bis 15sec
- Blende: f/2.8 oder größer
- ISO-Empfindlichkeit: 1600 bis 6400
Weiterführende Informationen findest Du unter Astrofotografie: Optimale Kameraeinstellungen für Milchstraße & Sternenhimmel.
Welche Belichtungszeit ist die richtige?
Die Belichtungszeit hängt von der verwendeten Brennweite ab. Je länger die Brennweite, desto kürzer muss die Belichtungszeit sein, um Sternenspuren zu vermeiden.
Für eine Brennweite von 24mm (KB-Äquivalent) kannst Du ganz gut mit Belichtungszeiten zwischen 10 und 15 Sekunden arbeiten. Verwendest Du eine Brennweite von 50mm, dann sollte die Belichtungszeit nur noch maximal 5sec betragen.
Als Richtwert kann man die 500er Regel oder die NPF-Formel zugrunde legen. Wenn Du Dir die Theorie ersparen möchtest, kannst Du auch direkt mit dem NPF-Rechner die optimale Belichtungszeit für Deine Ausrüstung berechnen.
Was ist der richtige ISO-Wert?
Im Gegensatz zur klassischen Landschaftsfotografie arbeitet man in der Astrofotografie generell mit hohen ISO-Werten. Die Werte bewegen sich zwischen 1600 und 6400.
Weiterführendes Thema zum Schlagwort "ISO":
Da hohe ISO-Werte auch Bildrauschen mit sich bringen, ist eine Kamera mit möglichst großem Sensor wichtig, um das Bildrauschen gering zu halten.
Mehr Infos findest Du hier:
- Astrofotografie und Milchstraße: Der richtige ISO-Wert
- Astrofotografie: APS-C oder Vollformat?
- Astrofoto-Vergleich: Bildqualität APS-C vs. Vollformat (Sony Alpha 7 III vs. Alpha 6400)
- Astrofotografie, APS-C & Stacking: Qualitätsvergleich ISO 3200 / 6400 / 12800
Welche Blende soll ich bei der Fotografie der Milchstraße einstellen?
Objektive mit einer großen Blendenöffnung sind ideal. Die Blende sollte sich bei der Astrofotografie im Bereich f/2.8 bis f/1.4 bewegen.
Für weiterführende Informationen siehe Astrofotografie und Milchstraße: Die richtige Blende.
Mit welchem Dateiformat soll ich die Bilder machen?
Generell solltest Du Deine Astrofotos im RAW-Format anfertigen. Diese bieten am meisten Potential für die nachfolgende Bildentwicklung.
JPEG-Dateien sind in der Regel komprimiert und Du kannst das volle Potential im Rahmen der Nachbearbeitung nicht nutzen.
Welches Equipment benötige ich neben Kamera und Objektiv?
Neben Kamera und Objektiv benötigst Du in jedem Fall ein Stativ.
Wenn Deine Kamera nicht über eine integrierte Intervallaufnahmefunktion verfügt, wie das bspw. bei der Sony Alpha 6400 oder der Sony Alpha 7 III der Fall ist, brauchst Du zudem einen externen Auslöser mit einer solchen Funktion.
Weiterführendes Thema zum Schlagwort "Sony Alpha 6400":
Da es mitunter auch sehr kalt und die Aufnahmeserien lang sein können empfiehlt sich neben warmer Kleidung auch ein Objektivwärmer, der verhindert, dass die Frontlinse der Kamera bzw. des Objektivs beschägt.
Darüber hinaus brauchst Du eine Taschen- und / oder eine Stirnlampe, um Dich vor Ort zu orientieren. Rotlicht ist hierbei besser, da Du danach nicht für mehrere Minuten nachtblind sein wirst.
Welche Tools bzw. welche Software benötige ich?
Zur Entwicklung benötigst Du einen RAW-Konverter. Der wohl bekannteste Vertreter dürfte Adobe Lightroom sein.
Ich bin jedoch überzeugt, dass man bei der Entwicklung auch hervorragende Ergebnisse mit kostenloser Software erzielen kann. Die Entwicklung von Astrofotos mit der Freeware darktable und GIMP stellt daher den Fokus meines Blogs dar.
Solltest Du dennoch mit Adobe arbeiten, wirf gerne einen Blick auf die Tutorials Adobe Lightroom Classic (LrC) und Photoshop: Tutorials zu Astrofotografie / Landschaftsfotografie.
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Brauche ich kostenpflichtige Software für die Bearbeitung von Astrofotos?
Nein, auch mit kostenloser Software lassen sich tolle Ergebnisse erzielen. Meine Fotos entwickle ich allesamt mit darktable und GIMP.
Muss ich Astrofotos überhaupt bearbeiten?
Ja, denn ohne eine mehr oder weniger aufwendige Nachbearbeitung sehen Astrofotos recht unspektakulär aus.
Kann ich nicht auch JPEGs anstatt RAW-Dateien bearbeiten?
Nein, JPEG-Dateien enthalten komprimierte Bildinformationen und eignen sich nicht für die Entwicklung von Astrofotos. Du solltest ausschließlich RAW-Dateien verwenden.
Was ist eigentlich Stacking?
Stacking ist eine Software-Technik um Bildrauschen durch hohe ISO-Werte zu reduzieren.
Schon bei der Aufnahme werden Aufnahmeserien des gleichen Motivs angefertigt, die im Rahmen der Nachbearbeitung mit Tools wie Sequator gestackt, d.h. übereinander gelegt werden. Durch das Stacking wird das Signal-Rauschverhältnis zugunsten des Bildsignals optimiert.
Weiterführende Informationen findest Du unter:
- Astrofotografie: Was ist eigentlich Stacking?
- Astrofotografie mit GIMP: Meilenstein zur Rauschreduzierung des Vordergrunds mit Stacking
- Sequator Crashkurs: Astro-Stacking lernen in 5min.
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Weiterführende Themen:
- Astrofotografie: Einstieg & Basiswissen
- Astrofotografie-Kalender: Mond, Sternschnuppen, Milchstraße und Deep Sky-Objekte auf einen Blick
- Optimale Kameraeinstellungen zur Astrofotografie
- Der ultimative Astrofoto-Guide: Brillante Astrofotos der Milchstraße Schritt für Schritt mit Adobe Lightroom LrC, Photoshop, Sequator und StarXTerminator entwickeln.
- Tutorial: Entwicklung von Astrofotos