Du bist auf der Suche nach einem (neuen) Objektiv für die Landschafts-Astrofotografie? Dann bist Du auf meinem Blog und speziell auf dieser Seite genau richtig.
Auf focustoinfinity.de dreht sich in der Regel alles um die Astrofotografie: Angefangen bei der Ausrüstung, über die optimalen Kameraeinstellungen bis hin zur Bildentwicklung.
Da die Wahl des richtigen Objektivs neben einer passenden Kamera ausschlaggebend für tolle Astrofotos ist, werde ich nachfolgend ein paar Basics zum besseren Verständnis darlegen und verschiedene Optiken auf Basis meiner persönlichen Erfahrungen im Hinblick auf die Landschafts-Astrofotografie empfehlen.
Inhalt:
Die Basics
Astrofotografie findet in der Regel bei Nacht oder unter extrem schwachen Lichtverhältnissen statt. Um klare und detailreiche Bilder von Sternen, Galaxien und anderen Himmelskörpern zu erhalten, sind Objektive mit einer hohen Lichtstärke erforderlich. Große Blendenöffnungen, wie beispielsweise f/1.4 oder f/1.8, ermöglichen eine maximale Lichtaufnahme und kürzere Belichtungszeiten. Kurze Belichtungszeiten sind wichtig, um Sternenspuren zu vermeiden. Mit jeder Blendenstufe mehr kannst Du die Belichtungszeit halbieren.
Weiterführendes Thema zum Schlagwort "Astrofotografie":
Verzerrungen oder Unschärfen am Bildrand können in der Astrofotografie besonders störend sein, da in der Regel der Sternenhimmel einen großen Teil des Bilds einnimmt und sich die Sterne bis in die Ecken erstrecken. Speziell konstruierte Optiken, asphärische Elemente und hochwertige Glasmaterialien werden von den Herstellern eingesetzt, um Verzerrungen zu minimieren.
Chromatische und sphärische Aberrationen können vor allem durch Lichtbrechungseffekte bei astronomischen Objekten auftreten und in Form von farblichen Abbildungsfehlern den Gesamteindruck des Bilds erheblich trüben. Hochwertige Objektive verwenden spezielle Glasarten und Beschichtungen, um diese Aberrationen zu minimieren und klare, farbgetreue Bilder zu liefern.
Koma ist ein weiteres optisches Phänomen bzw. Problem, bei dem Sterne am Bildrand unscharf und verzerrt erscheinen. Die Vermeidung von Koma ist ebenfalls wichtig, um Sterne bis in den Randbereich möglichst punktförmig abzubilden.
Hersteller versuchen natürlich mit speziellen Linsenkonstruktionen und Technologien optische Abbildungsfehler, zu denen sowohl chromatische Aberrationen als auch Koma zählen, zu vermeiden. Je weniger Abbildungsfehler, desto teurer sind in der Regel auch die zugehörigen Objektive.
Du siehst also: Die Astrofotografie ist anspruchsvoll und stellt hohe Anforderungen an die verwendete Optik.
Glücklicherweise gibt es in der Sony E-Mount-Landschaft viele hervorragende Linsen, die diese Anforderungen bestens erfüllen. Daher schildere ich Dir auf dieser Seite meine Erfahrungen und Einschätzungen, um Dir die Auswahl eines optimalen Objektivs zu ermöglichen.
Zunächst aber noch einmal ein paar Infos zu den entscheidenden Parametern für die Auswahl von geeigneten Objektiven für die Astrofotografie: Die Brennweite und Blende.
Weiterführendes Thema zum Schlagwort "Blende":
Brennweite
Die Brennweite spielt eine entscheidende Rolle in der Landschafts-Astrofotografie und beeinflusst den Look Deiner Fotos natürlich erheblich.
Kürzere Brennweiten, also in der Regel (Ultra-)Weitwinkelobjektive, ermöglichen es, einen größeren Bereich des Himmels und der Landschaft darzustellen. Dies ist besonders dann wichtig, wenn man versucht, große Teile des Sternenhimmels mit weiteren Elementen wie Bergen, Bäumen oder anderen Landschaftsmerkmalen im Vordergrund zu kombinieren.
Weitwinkelobjektive mit Brennweiten von beispielsweise 14 mm bis 24 mm sind in der Landschafts-Astrofotografie beliebt und am weitesten verbreitet. Es gibt aber auch einige wenige Ausnahmen bis hin zu 50mm (bzw. 55mm, siehe unten). 😉
Eine längere Brennweite bringt logischerweise eine stärkere Vergrößerung mit sich. Bei der Astrofotografie kann dies dazu führen, dass die Sterne schneller über den Bildsensor wandern, was bei zu langen Belichtungszeiten in sichtbaren Sternspuren resultiert.
Weiterführendes Thema zum Schlagwort "Bildsensor":
Dies ist besonders wichtig, wenn längere Belichtungszeiten für die Erfassung von Details in Galaxien oder Nebeln erforderlich sind, wie dies u.a. bei der Fotografie der Milchstraße der Fall ist. Zur Vermeidung von Sternenspuren hilft die optimale Einstellung der Belichtungszeit (siehe NPF-Regel), eine kürzere Brennweite oder die gar Verwendung eines Startrackers.
In der Landschafts-Astrofotografie ist die Wahl der richtigen Brennweite außerdem oft eine Frage der persönlichen Präferenz bzw. des gewünschten Bildausschnitts. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Weitwinkel und längeren Brennweiten kann jedoch eine breite Palette von kreativen Möglichkeiten eröffnen und es Dir ermöglichen, beeindruckende Bilder des Sternenhimmels in Verbindung mit einem tollen Vordergrund festzuhalten.
Meine persönliche Präferenz liegt übrigens ziemlich genau bei 20mm:
Blende
Die Wahl der richtigen Blende spielt neben der Brennweite ebenfalls eine entscheidende Rolle bei der Landschafts-Astrofotografie und kann erheblichen Einfluss auf die Bildqualität und die kreativen Möglichkeiten bei der Bildkomposition haben.
Erst eine weit geöffnete Blende, also eine niedrige f-Zahl (z. B. f/1.4, f/2.8), ermöglicht eine maximale Lichtaufnahme. Dies ist besonders wichtig, um sowohl den Sternenhimmel als auch die umgebende Landschaft bei minimalen Lichtbedingungen detailreich einzufangen.
Zwar benötigst Du nicht gleich ein Objektiv mit f/1.4, aber kleiner als f/2.8 sollte die Maximalblende auch nicht sein.
Zudem solltest Du bedenken, dass Du zur Vermeidung von optischen Abbildungsfehlern (Beispiele siehe oben) in der Regel auch noch eine weitere Blendenstufe abblenden musst. Mein Sony SEL24F14GM mit einer Offenblende von f/1.4 verwende ich bspw. nur mit Blende f/2.
Warum ist die Maximalblende bei der Astrofotografie so wichtig? Weit geöffnete Blenden fangen mehr Licht ein und ermöglichen im Umkehrschluss kürzere Belichtungszeiten. Das hilft wiederum, Bewegungsunschärfen zu minimieren, wie diese durch die Erdrotation bei Sternen auftreten. Kürzere Belichtungszeiten tragen dazu bei, dass die Sterne als klare Punkte und nicht als verschwommene Linien erscheinen.
Weit geöffnete Blenden erfordern jedoch mitunter auch eine präzise Fokussierung, da der Schärfebereich (Tiefenschärfe) bei großen Blenden sehr begrenzt ist (siehe hierzu auch den Beitrag Landschafts-Astrofografie & Hyperfokale Distanz: Grundlagen & Rechner für durchgängig scharfe Bilder.
In einigen Fällen kann es für die Bildgestaltung auch sinnvoll sein, eine etwas kleinere Blende (höhere f-Zahl) zu verwenden, um eine größere Tiefenschärfe zu erzielen und mehr Elemente im Bild(-vordergrund) scharf abzubilden.
Die ideale Blendenwahl hängt von den individuellen Vorlieben und den spezifischen Anforderungen der Aufnahmesituation ab sollte aber in jedem Fall nicht größer als f/2.8 sein.
Manueller Fokus vs. Autofokus
Neben Maximalblende und Brennweite gibt es noch einen wichtigen Aspekt zu beachten: Auf dem Markt gibt es sowohl manuell zu bedienende als auch vollständig elektronische Objektive.
Bei ersteren Linsen müssen sowohl die Blende als auch der Fokus manuell am Objektiv eingestellt werden, während bei letzterer Gruppe beides elektronisch über die Kamera geregelt werden kann.
Ein manuell zu bedienendes Objektiv schreckt insbesondere Anfänger häufig ab, bietet bei der Astrofotografie aber eine Reihe von Vorzügen im Vergleich zu nicht-manuellen Objektiven:
- Präzision und Kontrolle: Die manuelle Fokussierung ermöglicht es, die Schärfe des Objektivs exakt auf den gewünschten Punkt im Himmel oder Vordergrund einzustellen. Einmal eingestellt, verändert sich der Fokus höchstens noch, wenn der Fokusring versehentlich bewegt wird. Um das zu vermeiden, kann man sich auch mit einer rustikalen Methode behelfen und den Fokusring einfach auf der idealen Einstellung mit einem Klebestreifen fixieren. Das habe ich bspw. so mit meinem Walimex 12mm f/2 gemacht, da ich dieses Objektiv ausschließlich für die Astrofotografie verwende und immer auf unendlich fokussiere.
- Vermeidung von Autofokusproblemen: Bei schwachen Lichtverhältnissen bzw. in der Nacht ist der Autofokus eines Objektivs in der Regel unbrauchbar und unzuverlässig. Auch ein Autofokus-Objektiv musst Du nachts manuell via Focus-By-Wire über die Kamera scharfstellen. Ein Segen sind diejenigen Obkektive, die über einen Schalter zur Deaktivierung des Autofokus verfügen, um ungewolltes „Autofokussieren“ zu vermeiden. Manuelle Fokussierung minimiert daher das Risiko von Fehlfokussierungen, die zu unscharfen Bildern führen könnten. Einmal eingestellt, braucht man sich um die richtige Fokussierung nicht mehr zu kümmern. Nichts ist ärgerlicher, als erst zuhause am PC festzustellen, dass alle Bilder eine Unschärfe aufweisen (ist mir schon oft genug selbst passiert…).
- Kosten: Manuelle Objektive sind im Normalfall kostengünstiger, da keine Elektronik verbaut wird.
Ich selbst bin ein großer Fan manueller Objektive und weiß mein Walimex 12mm f/2 sehr zu schätzen.
Weiterführendes Thema zum Schlagwort "Walimex 12mm":
Allerdings sind manuelle Objektive im Alltagsgebrauch weniger gut einsetzbar und somit nicht sehr flexibel. Es hat schon seinen Grund, weshalb moderne Objektive sowohl eine elektronische Blendenwahl als auch einen Autofokus haben.
Zudem ist die Auswahl manueller Objektive stark begrenzt. Hochwertige Optiken erhält man heutzutage überwiegend nur inklusive Autofokus.
Lange Rede kurzer Sinn: Sofern Du ein Objektiv speziell für die Astrofotografie kaufen möchtest, kannst Du getrost zu einem manuellen greifen. Wenn Du aber planst, die Linse auch noch für andere Zwecke zu verwenden, macht ein Autofokus bzw. eine elektronische Blendenwahl durchaus Sinn.
Objektivauswahl
Genug der grauen Theorie. Los geht’s mit meiner Zusammenstellung geeigneter Astro-Linsen aus dem E-Mount-Sortiment:
APS-C 12mm: Samyang / Walimex 12mm f/2
Wer glaubt, dass Astrofotografie für kleines Geld nicht möglich ist, der irrt.
Ein ideales Exemplar des Samyang 12mm f/2 zu finden, ist jedoch schwierig. Ich musste einige Exemplare retournieren, bis ich fündig wurde. Samyang bzw. Walimex wird häufig mangelndes Qualitätsmanagement vorgeworfen und viele dieser Objektive sind leider dezentriert.
Sofern man vom Samyang bzw. vom baugleichen Walimex 12mm f/2 ein gutes Exemplar erwischt, steht dem Landschafts-Astrofotografie-Vergnügen 😎 nichts mehr im Weg. – Und das in der Regel für weniger als 250 EUR. Mein eigenes Walimex 12mm f/2 braucht sich jedenfalls bei der Astrofotografie in Sachen Bild- bzw. Abbildungsqualität nicht hinter dem wesentlich teureren Sony SEL20F18G oder gar dem SEL24F14GM verstecken.
Wegen des Crop-Faktors von 1,5 entspricht das Samyang vom Bildwinkel her einer Brennweite von 18mm an Vollformat.
Das Objektiv ist vollständig manuell zu bedienen, d.h. Blende und Fokus müssen manuell eingestellt werden. Das ist jedoch kein Nachteil (siehe Ausführungen oben), sondern vor allem bei der Astrofotografie ein sehr großer Vorteil: Einmal eingestellt, verändert sich der Fokus nicht mehr. Ich habe es mir sogar noch einfacher gemacht und den Fokusring mit einem Klebestreifen auf Unendlich fixiert. Das spart in der Nacht jede Menge Zeit und garantiert knackscharfe Astrofotos in jeder Situation, auch wenn man noch so müde ist.
Ansonsten gibt es nur Positives über die Linse zu sagen: Sie ist bei Blende f/2.8 knackscharf, hat kaum mit Koma zu kämpfen, neigt jedoch in den Ecken zu chromatischen Aberrationen. Diese lassen sich jedoch relativ einfach mit gängiger Bildbearbeitungssoftware entfernen.
Müsste ich mich erneut für eine Astrolinse für das Sony-APS-C-System entscheiden, würde ich sofort wieder zum Samyang bzw. Walimex greifen.
Die ideale Einstiegslinse in die Landschafts-Astrofotografie: Samyang Pro 12mm f/2* |
249,99 € |
Beispielbilder zum Samyang 12mm f/2
Weitere Beiträge zum Samyang 12mm f/2
Beiträge zum Objektiv findest Du unter dem Schlagwort Samyang 12mm f/2.
Alternative: Sony SEL11F18
Das Walimex bzw. Samyang markiert den unteren Bereich der Preisskala. Wenn es etwas teurer werden darf, kommt sicherlich das Sony SEL11F18 in Frage.
Das Objektiv ist für knapp unter 500 erhältlich, überzeugt mir der Sony-üblichen Qualität und ist ideal geeignet für die Astrofotografie. Mit einer Brennweite von 11mm entspricht es beinahe exakt dem Walimex / Samyang und ist mit einer großen Offenblende (f/1.8) ist es sogar noch 1/3 Blendenstufen lichtstärker, als das Samyang und hat weniger Abbildungsfehler (halt leider beim doppelten Preis).
Alternative: Sigma 16mm f/1.4
Das Sigma 16mm f/1.4 genießt ebenfalls einen hervorragenden Ruf in „Astrokreisen“. Abbildungsqualität und Haptik sind über jeden Zweifel erhaben, Sterne werden punktförmig abgebildet.
Mit einer riesigen Blende f/1.4 fängt das APS-C-Objektiv jede Licht ein und ermöglicht niedrigere ISO-Werte, welche wiederum dem rauschanfälligeren APS-C-Sensor zugute kommen.
Das Objektiv liegt in der Regel preislich im Mittelfeld zwischen dem Samyang 12mm f/2 und dem Sony 11mm f/1.8.
Jedoch hat es auch die im Vergleich längste Brennweite (entspricht vom Bildwinkel 24mm an Vollformat, Beispiel siehe oben).
Eine legendäre Linse für die Astrofotografie mit APS-C: Sigma 16mm f/1.4 DC DN* |
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Vollformat 14mm: Sony SEL14F18GM
Zugegebenermaßen besitze ich dieses Objektiv nicht, aber es darf gleichzeitig auch nicht bei einer Auflistung der besten Astrolinsen für das E-Mount-Bajonett fehlen.
Das SEL14F18GM ist ein Objektiv höchster Güte und man wird nicht viel falsch damit machen. Die G-Master-Serie garantiert höchste Qualität, beste Haptik und perfekte Bildqualität.
Wie alle Linsen der G-Master-Reihe verfügt dieses Objektiv über einen Schalter zum Wechsel zwischen Autofokus und manuellem Fokus. Zudem kann die Blende zusätzlich an einem Blendenring ausgewählt werden.
Jedoch ist das Objektiv mit ca. 1300 EUR nicht gerade günstig.
Die Brennweite ist jedoch Geschmackssache. Mir persönlich wäre die Linse viel zu weitwinklig, denn 14mm sind schon eine Ansage.
Alternative: Samyang MF 14mm f/2.8
Wenn es etwas kostengünstiger sein soll, kann man auch getrost zum vollständig manuellen Samyang 14mm f/2.8, das unter 500 EUR zu bekommen ist und damit weit weniger als die Hälfte kostet.
Die Brennweite ist gleich, jedoch ist es mit f/2.8 etwas lichtschwächer als das 14mm G-Master mit f/1.8.
Müsste ich die Entscheidung treffen, würde ich vermutlich zum Samyang und nicht zum G-Master greifen, da ich mir sicher bin, dass ich diese extreme Brennweite nur äußerst selten auf meine Kamera schrauben würde.
Für ein paar Euro mehr gibt es dieses Objektiv übrigens auch mit Autofokus. Ich würde in diesem Fall aber eindeutig zur manuellen Version raten, zumal man sich bei dieser kurze Brennweite wegen der geringen hyperfokalen Distanz sowieso nicht großartig mit der Fokussierung befassen muss.
Vollformat 20mm: Sony SEL20F18G
Meine Lieblingslinse. Soviel gleich vorweg.
Das Sony SEL20F18G ist ein herausragendes Objektiv, das sich insbesondere durch seine (für mich ideale) Weitwinkelbrennweite und große Blendenöffnung für die anspruchsvolle Astrofotografie empfiehlt.
Mit einer Brennweite von 20 mm ermöglicht es die Aufnahme weitreichender Himmelslandschaften. Die Weitwinkeloptik des SEL20F18G eignet sich ideal, um nicht nur den Sternenhimmel abzurlichten, sondern diesen auch mit markanten Landschaftselementen im Vordergrund zu kombinieren. Diese Vielseitigkeit ermöglicht phänomenale Bildkompositionen.
Das SEL20F18G zeichnet sich durch seine hohe Lichtstärke aus, was nicht nur kurze Belichtungszeiten ermöglicht, sondern auch die Fotografie schwacher Himmelskörper und feinster Details in der Dunkelheit erlaubt.
Chromatische Aberrationen, ein häufiges Problem bei Weitwinkelobjektiven, werden durch die hochwertige Optik des SEL20F18G effektiv minimiert. Asphärische Elemente und ED-Glas tragen dazu bei, Verzerrungen zu reduzieren und sicherzustellen, dass Sterne absolut punktförmig abgebildet werden. Dies ermöglicht gestochen scharfe Bilder mit gleichzeitig präziser Farbwiedergabe.
In Bezug auf Koma, das bei einigen Weitwinkelobjektiven am Bildrand auftreten kann, überzeugt das SEL20F18G ebenfalls, was ebenfalls zu klaren und scharfen Fotos der Milchstraße und des Sternenhimmels beiträgt. Bereits ab Blende f/2.2 treten annähernd keine Abbildungsfehler mehr auf.
Die Abbildungsleistung des SEL20F18G ist insgesamt beeindruckend, und die Nano AR-Beschichtung sorgt für eine Minimierung von Reflexionen bzw. Abbildungsfehlern. Diese optische Präzision ist von entscheidender Bedeutung, um die Kontraste im Sternenhimmel zu maximieren und Details in Nebeln und Sternenhaufen hervorzuheben, wie diese in der Milchstraße vorzufinden sind.
Die Schärfe des SEL20F18G ist nicht nur in der Mitte des Bildes herausragend, sondern erstreckt sich bis zu den Rändern. Das ist für die Astrofotografie besonders wichtig und ermöglicht es erst, den gesamten Himmel mit beeindruckender Detailgenauigkeit festzuhalten und epische Landschafts-Astrofotos der Milchstraße anzufertigen.
Zusammenfassend kann das Sony SEL20F18G als eine exzellente Wahl für Astrofotografen betrachtet werden, die eine perfekte Kombination aus Weitwinkelbrennweite und hoher Lichtstärke bei gleichzeitig akzeptablem Preis suchen. Mit minimaler chromatischer Aberration, geringer Koma und herausragender Schärfe setzt dieses Objektiv Maßstäbe in der Astrofotografie, eröffnet ganz neue Möglichkeiten und braucht sich nicht hinter dem teureren und legendären Sony SEL24F14GM zu verstecken.
Für ca. 700 bis 800 EUR ist diese Linse zu erstehen.
Mein Favorit für die Landschafts-Astrofotografie: Sony FE 20mm f/1.8 G* |
889,00 € |
Beispielbilder zum SEL20F18G
Weitere Beiträge zum SEL20F18G
Beiträge zum Objektiv findest Du unter dem Schlagwort SEL20F18G
Alternative: Sigma 20 mm F1.4 DG DN Art
Eine annähernd gleichwertige und gleichpreisige Alternative stellt hier das 2022 erschienene Sigma 20 mm F1.4 DG DN Art dar. Das Objektiv wurde in verschiedenen Tests über den Klee gelobt und ist sicherlich eine hervorragende Alternative.
Ich selbst habe keine Erfahrungen damit und sehe auch keine Notwendigkeit, dieses Objektiv zu kaufen: Mit meinem SEL20F18G bin ich absolut zufrieden, die Abbildungsqualität ist hervorragend und es ist vom Preis vergleichbar mit dem Sigma.
Perfekt für die Landschafts-Astrofotografie: Sony FE 24mm f/1.4 GM* |
1.232,12 € |
Vollformat 24mm: Sony SEL24F14GM
Die absolute Legende unter den Astroobjektiven für das E-Mount-Bajonett ist das Sony FE 24mm f/1.4 G-Master oder kurz: SEL24F14GM. Klar, dass ich es , die unbedingt besitzen musste. 😎
Das Sony SEL24F14GM Objektiv ist vielgelobt und hat sich schon vor Jahren als ein wahres Juwel für Astrofotografen etabliert, wobei seine herausragenden optische Abbildungsqualitäten die anspruchsvollen Anforderungen dieses speziellen Genres mit Bravour meistern.
Mit einer beeindruckenden Blendenöffnung von f/1.4 saugt das SEL24F14GM Licht förmlich auf, was natürlich besonders in den dunklen Nachthimmelstunden von entscheidender Bedeutung ist. Die enorme Lichtstärke eröffnet nicht nur die Möglichkeit für kürzere Belichtungszeiten, sondern ermöglicht auch die Erfassung schwacher Himmelskörper und Details, die in lichtverschmutzten Gebieten oft verloren gehen.
Bezüglich chromatischer Aberrationen glänzt das SEL24F14GM mit seiner hochwertigen Optik aus asphärischen und ED-Glas-Elementen. Diese Kombination minimiert Verzerrungen und chromatische Aberrationen, was zu gestochen scharfen Bildern bis in den Randbereich führt. Die Sterne erscheinen als klare Punkte, und die Farbtreue bleibt erhalten, selbst bei hohen Kontrasten.
Ein weiterer Aspekt, der bei der Astrofotografie oft eine Herausforderung darstellt, ist die Koma – ein Phänomen, bei dem Sterne am Bildrand zu unscharfen, kometenähnlichen Formen verschwimmen. Das SEL24F14GM überzeugt auch in diesem Bereich durch seine Fähigkeit, Koma auf ein Minimum zu reduzieren, und ermöglicht so klare und präzise Aufnahmen über das gesamte Bildfeld.
Die Abbildungsleistung des SEL24F14GM ist eine wahre Augenweide für Astrofotografen. Die optische Konstruktion und die fortschrittliche Nano AR-Beschichtung sorgen für gestochen scharfe Bilder, frei von störenden Reflexionen und Geisterbildern. Dies ist besonders wichtig, um den Kontrast im Nachthimmel zu maximieren und die feinen Details von Sternenhaufen und Nebeln hervorzuheben.
Die Schärfe des SEL24F14GM ist beeindruckend, nicht nur in der Mitte des Bildes, sondern auch entlang der Randbereiche. Dies ermöglicht Astrofotografen, den gesamten Himmel in gestochen scharfer Qualität einzufangen, ohne dabei auf Randunschärfen oder Verzerrungen achten zu müssen.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass das Sony SEL24F14GM Objektiv eine herausragende Wahl für Astrofotografen darstellt. Mit seiner großen Blendenöffnung, exzellenten Abbildungsleistung, minimalen chromatischen Aberrationen, geringer Koma und beeindruckender Schärfe setzt es neue Maßstäbe in der Welt der Astrofotografie. Es ist nicht nur ein Werkzeug, sondern ein Partner für Fotografen, die die Wunder des Sternenhimmels in ihrer vollen Pracht einfangen möchten.
Perfekt für die Landschafts-Astrofotografie: Sony FE 24mm f/1.4 GM* |
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Beispielbilder zum SEL24F14GM
Weitere Beiträge zum SEL24F14GM
Beiträge zum Objektiv findest Du unter dem Schlagwort SEL24F14GM.
Alternative: Sigma 24 mm F1.4 DG DN Art
Zeitgleich zum oben genannten Sigma 20 mm F1.4 DG DN Art hat Sigma das Sigma 24 mm F1.4 DG DN Art auf den Markt gebracht.
Auch wenn mir hierbei persönliche Erfahrungswerte ebenfalls fehlen, wurde dieses Objektiv im Netz extrem gelobt. Im Gegensatz zum 20mm-Sigma, das preislich in etwa auf dem Niveau des Sony SEL20F18G liegt, ist die 24mm-Variante mit ca. 900 EUR jedoch deutlich günstiger als das Sony SEL24F14GM.
Vollformat 55mm: Sony SEL55F18Z
Letzte Linse bzw. Brennweite dieser Auflistung: Das Sony SEL55F18Z habe ich u.a. auf der Seite lonelyspeck.com entdeckt.
Das Objektiv ist schon etwas älter und kam etwa 2016 auf den Markt. Schalter zum Deaktivieren des Autofokus oder einen Blendenwahlring sucht man vergebens.
Dennoch ist das SEL55F18Z angenehm kompakt und verfügt über hervorragende Eigenschaften in der Astrofotografie, sofern man auf f/2.8 abblendet.
Bei größeren Blendenöffnungen leidet es leider etwas an chromatischen Aberrationen und Koma.
Wegen der relativ langen Brennweite ist auch die hyperfokale Distanz groß, sodass bei großen Blenden bzw. kleinen Blendenzahlen Objekte im Vordergrund unscharf dargestellt werden. Das sollte ebenfalls berücksichtigt werden.
Das beste Argument für dieses Objektiv ist sein Preis, der sich im Mittelfeld zwischen dem für Astrofografie völlig ungeeigneten Standard-50mm-Sony und dem weit teureren SEL50F14GM bewegt.
Beispielbilder zum SEL55F18Z
Weitere Beiträge zum SEL55F18Z
Beiträge zum Objektiv findest Du unter dem Schlagwort SEL55F18Z.
Alternative zum Sony SEL55F18Z
Eine wirkliche Alternative kann ich zum SEL55F18Z leider nicht nennen. Es gibt zwar neben diesem noch einige andere exotischere Linsen mit ähnlicher Brennweite, doch deren Qualität kann ich leider nicht beurteilen.
Zusammenfassung
Falls Du Dich bis hierhin durchgekämpft hast, findest Du nachfolgend nochmal alle beschriebenen Objektive mit den wichtigsten Parametern:
Objektiv | für Sensor | Brennweite | MF / AF | Maximalblende |
---|---|---|---|---|
Samyang 12mm f/2 | APS-C | 12mm (18mm KB) | MF | f/2 |
Sony SEL11F18 | APS-C | 11mm (17mm KB) | AF | f/1.8 |
Sigma 16mm f/1.4 | APS-C | 16mm (24mm KB) | AF | f/1.4 |
Sony SEL14F18GM | Vollformat | 14mm | AF | f/1.8 |
Samyang MF 14mm f/2.8 | Vollformat | 14mm | MF | f/2.8 |
Sony SEL20F18G | Vollformat | 20mm | AF | f/1.8 |
Sigma 20 mm F1.4 DG DN Art | Vollformat | 20mm | AF | f/1.4 |
Sony SEL24F14GM | Vollformat | 24mm | AF | f/1.4 |
Sigma 24 mm F1.4 DG DN Art | Vollformat | 24mm | AF | f/1.4 |
Sony SEL55F18Z | Vollformat | 55mm | AF | f/1.8 |
Schlusswort
Das war also die Übersicht über meine Präferenzen und Empfehlungen zu Sony-Objektiven für die Astrofotografie. Der E-Mount-Kosmos ist inzwischen dermaßen groß, dass man die Qual der Wahl hat.
Ich hoffe, ich konnte Dich bei Deiner Entscheidung unterstützen und würde mich über Deine Erfahrungen freuen. Hinterlasse gerne einen Kommentar!
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