Wenn Du auf meinem Blog gelandet bist, stehen die Chancen gut, dass Du Dich für Astrofotografie interessierst. Wenn Du meinen Blog sogar über diese Seite gefunden hast, bist Du vielleicht sogar daran interessiert, zu erfahren, welche Ausrüstung Du benötigst und wie viel Geld Du dafür in die Hand nehmen musst.
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Die gute Nachricht zuerst: Du kannst günstig starten und die Ausgaben halten sich wirklich in Grenzen. Natürlich sind, wie das bei jedem Hobby ist, nach oben keine Grenzen gesetzt.
Das alles gilt insbesondere für die Landschafts-Astrofotografie, die ich selbst auch „praktiziere“. Du fragst Dich, was das ist? Vereinfacht ist die Landschafts-Astrofotografie nichts anderes als normale
, nur eben bei Nacht und nicht bei Tag. 😉 Sprich: Man versucht im Vordergrund ein schönes Motiv zu finden und kombiniert dieses Motiv mit dem Sternenhimmel als Hintergrund.Das hört sich aber einfacher an, als es ist. Für gute Fotos müssen viele verschiedene Faktoren berücksichtigt werden: Gerade die Milchstraße steht gewöhnlich im Mittelpunkt meiner Astrofotos und lässt sich hervorragend in Szene setzen. Siehe hierzu mein Tutorial Milchstrasse fotografieren und entwickeln mit darktable, GIMP und Sequator. Bevor Du damit loslegst, solltest Du aber noch wissen, wie und wann Du die Milchstraße am Nachthimmel überhaupt finden kannst.
Inhalt:
Must Haves
Doch kommen wir zu den „Essentials“, den absoluten Must-Haves für den Start in die Landschafts-Astrofotografie:
Kamera
Klar – ohne
geht’s nicht. 😉 Zu Beginn meiner eigenen Recherchen zur Astrofotografie habe ich mich intensiv mit den kameraspezifischen Möglichkeiten und Voraussetzungen befasst. Ich war überrascht, dass der Einstieg in das Thema alles andere als schwierig ist und verfügte bereits über eine geeignete Kamera.Letztendlich lässt sich festhalten, dass Du für vernünftige Fotos mindestens eine Kamera mit einem 1 Zoll großen Bildsensor benötigst. Deine Kamera sollte auch vollständig manuell bedienbar sein. Heißt: Blende, ISO-Empfindlichkeit, Fokus und Belichtungszeit sollen und müssen manuell einstellbar sein. Mit einem Automatikprogramm wirst Du bei der Landschafts-Astrofotografie nicht glücklich werden und sicher keine optimalen Ergebnisse erzielen, auch wenn das manche Hersteller versprechen.
Prädestiniert und weit verbreitet für den Einstieg ist die Sony RX100. Diese Kamera hatte / habe ich ebenfalls und ich konnte im vergangenen Jahr tolle Ergebnisse mit ihr erzielen.
Größere Sensoren liefern bessere, rauschärmere Fotos. Ich selbst bin inzwischen mit meiner
und ihrem APS-C-Sensor unterwegs, was schon eine deutliche Steigerung zur kleinen RX100 ist: Größere Sensorfläche bei annähernd gleicher Pixelzahl bedeutet wegen erhöhter Pixelgröße geringeres Bildrauschen.Ideal sind natürlich Vollformat-Sensoren, da Du mit diesen viel Licht einfangen und bis etwa ISO 6400 rauschfreie Fotos produzieren kannst. Allerdings wird es dann auch sehr schnell sehr teuer. Nichtsdestotrotz lassen sich auch mit kleineren Kameras bzw. Sensoren top Ergebnissse erzielen.
Objektiv
Hier gilt wiederum: Je weitwinkliger und je größer die Maximalblende, desto besser.
Los geht der Spaß bei 24mm (Vollformat), weitwinkliger ist möglich, aber nicht nötig. Letztendlich ist die Brennweite einfach auch Geschmackssache. Ursprünglich bin ich mit dem Weitwinkel der RX100 mit 24mm gestartet und verwende heute mit meiner
ein Objektiv mit 18mm Brennweite.Auch mit 50mm lassen sich tolle Fotos machen. Zur Vermeidung von Sternenspuren muss man dann aber die Belichtungszeit im Vergleich zu einem Weitwinkel stark reduzieren und die ISO-Empfindlichkeit analog dazu erhöhen. Höhres Bildrauschen ist die Folge. Dennoch lassen sich auch mit der Normalbrennweite gute Aufnahmen, sogar Astro-Panoramen, machen. Größer sollte die Brennweite jedoch nicht werden (wohlgemerkt beziehe ich mich hier auf die Landschafts-Astrofotografie).
Die Maximalblende des Objektivs sollte mindestens f/2.8 betragen. Auch hier gilt: Je kleiner die Blende, desto höher müssen Belichtungszeit und / oder ISO-Empfindlichkeit gewählt werden, und desto mehr Bildrauschen wirst Du produzieren.
Stativ
Nicht nur ohne Kamera, auch ohne
wird es nichts mit der Astrofotografie. 😉 Durch die hohen Belichtungszeiten ist ein solches zwingend nötig. Empfehlenswert ist ein hochwertiges, stabiles Stativ. Ich selbst habe ein günstiges Stativ der Einsteigerklasse von Rollei und bin damit sehr zufrieden. Es ist sehr kompakt und ich kann es auch mal in einem Rucksack mit dem Fahrrad problemlos transportieren.Je nach Einsatzgebiet solltest Du daher unbedingt auf das Packmaß achten. Mein erstes Stativ habe ich blindlings bestellt und musste am Ende feststellen, dass es schlichtweg in zusammengeklapptem Zustand zu groß und zu unpraktisch ist. Seither habe ich es nicht mehr verwendet.
Neben der Berücksichtigung der Größe empfehle ich außerdem ein Arca Swiss-kompatibles Stativ. Dadurch sind die Bauteile inklusive Stativkopf genormt und können mit
, wie bspw. einer Nivellierbasis, erweitert werden.Ein Kugelkopf zur schnellen Ausrichtung der Kamera ist ebenfalls sehr praktisch.
Optionales Zubehör
Soviel zum Pflichtzubehör. Kommen wir nun noch in aller Kürze zum optionalen Zubehör:
Nivellierbasis
Die Nivellierbasis erlaubt Dir, Dein
im Lot auszurichten und ermöglicht Dir somit, Panorama-Schwenks mit Deiner Kamera durchzuführen, die absolut in der Horizontalen erfolgen.Damit ist der Einsatzzweck schon klar umrissen: Sofern Du Astro-Panoramen (oder normale Panoramen) erstellen möchtest, benötigst Du dieses Tool, anderenfalls nicht.
Kosten: Ab 30 EUR
L-Bracket
Beim L-Bracket handelt es sich um einen L-förmigen Aluminium-Rahmen, der unter die Kamera geschraubt und mittels des für die Stativmontage vorgesehenen Gewindes montiert wird. Praktischerweise besitzt ein L-Bracket in der Regel Arca Swiss-kompatible Führungsschinen. So kann die Kamera problemlos in eine Arca Swiss-komptable Stativaufnahme geklemmt werden – und das dank L-Form sowohl im Quer- als auch im Hochformat (im Bild oben ist das gut zu erkennen). Lästiges und zeitraubendes Verändern der Position des Stativ-Kugelkopfs vom Quer- ins Hochformat entfällt somit.
Kosten: Etwa 20 EUR
Fernauslöser
Entweder Du löst mit dem kamerainternen Selbstauslöser mit 2sec Verzögerung aus, oder Du verwendest einen
. Ziel ist in beiden Fällen, Verwacklung durch Betätigung des Auslösers zu vermeiden.Kosten: 10 bis 50 EUR, ne nach Qualität
Taschenwärmer
Ja, richtig gelesen. Je nach Jahreszeit wird man mit unwirtlichen Temperaturen bei der Astrofotografie konfrontiert. Da kann ein praktischer Taschenwärmer gute Dienste leisten. Bevor ich diesen nützlichen Helfer hatte, musste ich einige Male Shoottings abbrechen, weil ich schlichtweg kein Gefühl mehr in meinen Fingern hatte und die Kamera nicht mehr bedienen konnte.
Ich selbst besitze übrigens einen akkubetriebenen Handwärmer, der gleichzeitig noch als Powerbank genutzt werden kann.
Kosten: 20 bis 30 EUR
Fazit
Du siehst: Wenn Du Dich auf die absoluten Zubehör-Basics konzentrierst, bist Du mit geeigneter Kamera,
und Stativ schon gut im Rennen. Vielleicht nennst Du sogar schon eine Kompaktkamera mit ausreichend großem Sensor und manuellen Einstellmöglichkeiten Dein Eigen und kannst Dir dann sogar das zusätzliche Objektiv sparen.In Summe geht der Spaß schon, grob über den Daumen gepeilt, ab etwa 500 EUR los. Ich selbst habe für Kamera, Objektiv und Stativ insgesamt etwa 1200 EUR investiert und bin sehr zufrieden damit.
Wie ich eingangs schrieb, sind die Grenzen nach oben offen. Wichtig ist aber zu wissen: Du brauchst kein Vermögen ausgeben, um in die Landschafts-Astrofotografie einzusteigen.
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Weiterführende Themen:
- Astrofotografie: Einstieg & Basiswissen
- Astrofotografie FAQ: Häufige Fragen einfach erklärt. Voraussetzungen, Kameraeinstellungen, Bildentwicklung.
- Welches Objektiv zur Astrofotografie?
- Astrofotografie-Kalender: Mond, Sternschnuppen, Milchstraße und Deep Sky-Objekte auf einen Blick
- NPF: Ideale Belichtungszeit berechnen