Wie Du die richtige Belichtungszeit zur Fotografie des Sternenhimmels findest, erfährst Du in diesem Beitrag.
Wenn Du Dich mit dem Thema Astrofotografie befasst, stellst du Dir irgendwann zwangsläufig die Frage, wie ein solches Foto optimal abgelichtet wird und vor allem, welche Belichtungszeit Du an Deiner Kamera einstellen solltest.
Belichtest Du zu kurz, wird Deine Aufnahme zu dunkel und nicht alle nötigen Details enthalten, um den Sternenhimmel bzw. die Milchstraße eindrucksvoll in Szene zu setzen.
Belichtest Du zu lang, sind die Sterne nicht mehr punkt- sondern strichförmig. Sofern Du keine Startrails fotografieren möchtest, musst Du also die Belichtungszeit nach oben begrenzen.
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Darüber hinaus wird die maximale Belichtungszeit für (Landschafts-)Astrofotografie auch durch die Brennweite Deines Objektivs beschränkt.
Generell gilt: Je länger die Brennweite, desto kürzer die Belichtungszeit.
500er Regel
Die maximale Belichtungszeit kann (sehr grob) mit der vielzitierten 500er Regel bestimmt werden. Diese Regel ist aber mit Vorsicht zu genießen, da sie nur eine grobe Indikation für die korrekte Belichtungszeit gibt und nicht alle relevanten Faktoren, wie bspw. die Sensorgröße Deiner Kamera, berücksichtigt.
Tatsächlich besagt die 500er Regel, dass die maximale Belichtungszeit 500/(Crop-Faktor * Brennweite) beträgt.
Beispiel: An meiner Sony Alpha 6400 mache ich meine Astrofotos überwiegend mit dem
. Da die Alpha 6400 eine APS-C-Kamera ist und einen Crop-Faktor von 1,5 hat, beträgt die (theoretische) Belichtungszeit nach obiger Formel: 500/(1,5 * 12) = 500 / 18 = 27,7secNPF Regel
Wesentlich genauer, aber auch schwieriger zu berechnen, ist die NPF Regel. Diese bezieht neben der Brennweite auch die Pixeldichte und Blende ein und liefert viel präzisere Resultate.
Wenn Dir die Berechnung zu umständlich ist, habe ich gute Nachrichten für Dich: Mit meinem NPF-Rechner kannst Du die ideale Verschlusszeit quasi auf Knopfdruck bestimmen!
Nach vielen Versuchen fotografiere ich mittlerweile mit meinem Samyang überwiegend mit einer Belichtungszeit von 15sec und bin mit dem Ergebnis ganz zufrieden. 20sec wären angesichts der angestrebten, punktförmigen Sterne das höchste der Gefühle (zumindest meiner).
Durch die 500er und die NPF Regel wird auch klar, wieso längere Brennweiten für die Astrofotografie ungeeignet sind: Die Belichtungszeit sinkt immer weiter und man fängt letztendlich nicht mehr genügend Licht ein, um daraus ein tolles
zu machen.Zwar kann man mit der Erhöhung der Lichtempfindlichkeit oder Vergrößerung der Blende in gewissem Maß entgegenwirken, aber letztendlich erhöht sich im Falle der Lichtempfindlichkeit auch das Bildrauschen und das Endergebnis ist nicht mehr zufriedenstellend.
Du solltest daher versuchen, die Belichtungszeit zu maximieren, da diese im Gegensatz zur Erhöhung der Lichtempfindlichkeit, keine negativen Auswirkungen auf die Bildqualität Deiner Fotos haben wird (sofern Du Strichbildung vermeidest).
Welche Einstellungen neben der Belichtungszeit außerdem von großer Relevanz sind, kannst Du im Beitrag Astrofotografie: Kameraeinstellungen für Milchstraße und Sternenhimmel detailliert nachlesen.
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Weiterführende Themen:
- Astrofotografie: Einstieg & Basiswissen
- Astrofotografie FAQ: Häufige Fragen einfach erklärt. Voraussetzungen, Kameraeinstellungen, Bildentwicklung.
- Astrofotografie-Kalender: Mond, Sternschnuppen, Milchstraße und Deep Sky-Objekte auf einen Blick
- NPF: Ideale Belichtungszeit berechnen
- Zusammenhang von Blende, Belichtungszeit und ISO-Wert