Wie ich mein erstes HDR-Bild mit darktable & GIMP entwickelte und welche technischen Einstellungen ich hierfür verwendete, erfährst Du in diesem Beitrag.
Das obige Foto habe ich Ende März 2021 in den Ausläufern des Nordschwarzwalds mit Blick in die Rheinebene aufgenommen. Das Wetter war herrlich frühlingshaft, die Temperaturen bewegten sich bereits an der 20°C-Grenze und mich hat es mit meiner Kamera nach draußen gezogen, um einen sensationellen Sonnenuntergang zu fotografieren.
Diese wunderschön gelegene Hütte habe ich dabei zum ersten Mal aufgesucht und mir gefällt die Gesamtstimmung im Bild sehr gut (sonst würde ich es vermutlich hier auch nicht vorstellen 😎 ).
Aufgenommen wurde das Bild mit meiner Sony Alpha 6400 und dem
.Als Blende wählte ich f/11, um einen Sonnenstern zu erzeugen. Wegen der suboptimalen Gegenlichtfähigkeiten des Samyang-Objektivs ist mir das aber nicht wirklich gelungen. – Tut allerdings dem Bild im Gesamten keinen Abbruch.
Genau genommen besteht das Bild nicht aus einer, sondern aus fünf Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungszeiten, die ich in darktable als HDR-Fotos zusammengefügt habe.
Ziel war es, einmal den Bereich oberhalb des Horizonts angemessen zu belichten und einmal den Vordergrund und die beiden Aufnahmen schließlich in einem Bild zu vereinen. Daher auch der Beitragstitel „HDR light“. 😉
Kein leichtes Unterfangen angesichts der Gegenlichtsituation mit der untergehenden Sonne. Für den Himmel wählte ich kürzere Verschlusszeiten, wie für den Vordergrund. Im Ergebnis wollte ich überbelichtete bzw. ausgefressene Stellen im Bild natürlich vermeiden.
Die Fotos wurden (zwangsläufig) mit
vorgenommen und sahen in unbearbeiteter Form recht unspektakulär aus – wie das halt beinahe immer so ist bei RAW-Dateien:Wie wurden die Aufnahmen nun entwickelt?
In
habe ich mich hierui das erste Mal an die HDR-Funktion herangewagt:- Dort habe ich zunächst die drei „hellen“ Aufnahmen mit 1/15, 1/30 und 1/60sec als HDR-Bild zusammengefasst (nachfolgend als „helleres Bild“ bezeichnet)
- Danach habe ich noch drei dunkle Aufnahmen mit 1/60, 1/125sec und 1/250 zusammengefasst (nachfolgend als „dunkleres Bild“ bezeichnet)
An den so erzeugten zwei HDR-Fotos nahm ich wie üblich die grundlegenden Einstellungen vor, war nun jedoch wegen des hohen, HDR-bedingten Dynamikumfangs in Sachen Belichtungsanpassung extrem flexibel, da auch beim starken Aufhellen nur geringfügiges Bildrauschen entstand:
- Im helleren Bild wollte ich den Vordergrund betonen und stark kontrastieren, um den typischen HDR-Effekt zu erzeugen. Dazu habe ich zunächst die Belichtung erhöht, via Modul Schatten und Spitzlichter die dunkleren Bildanteile aufgehellt und schließlich mit den Modulen Kontrast Helligkeit Sättigung und lokaler Kontrast den Kontrast und die Sättigung ordentlich nach oben geschraubt.
- Beim dunkleren Bild war das Ziel, die Sonne herauszuarbeiten und den Himmel in einem satten, abendlichen Blau erstrahlen zu lassen. Dazu habe ich via Weißabgleich die Farbtemperatur kühler gewählt, die Belichtung nach oben korrigiert sowie Sättigung und Kontrast angehoben, um die Sonne besser zu betonen. Mit dem Modul Velvia wurde der rötliche Farbton rund um die Sonne stärker herausgearbeitet.
Zusammengeführt wurden beide Bilder wiederum in Tutorials zur Entwicklung von Astrofotos im Beitrag Schritt 4: Feinschliff von Astrofotos der Milchstraße mit GIMP beschrieben habe:
, wie ich das auch im Rahmen meines- Per Funktion „Komponente extrahieren“ habe ich dort den Vordergrund, inklusive der Hütte, freigestellt und hierzu eine neue Ebene eingefügt.
- Da nach der Freistellung der Übergang am Horizont zu hart war, habe ich eine weitere Ebene mit einem Verlaufsfilter ergänzt, der genau am Horizont einen sanften Übergang zwischen Vorder- und Hintergrund ermöglichte.
- Die dritte Ebene war schließlich der Hintergrund, also der Himmel und die Sonne am Horizont.
Für alle drei Ebenen habe ich unabhängig voneinander Sättigung, Kontrast , Farbtemperatur sowie Belichtung nochmals feinjustiert, um die Ebenen harmonisch zusammenwirken zu lassen und eine Stimmung zu schaffen, wie ich sie bei der Aufnahme empfunden habe.
Hier wie üblich der Vorher-Nachher-Vergleich:
Das Ergebnis finde ich sehr interessant. Durch den starken Kontrast im Vordergrund hat das Bild auch den typischen HDR-„Flair“, obwohl es eigentlich kein waschechtes HDR-Bild ist.
Ich in naher Zukunft definitiv noch ein Tutorial mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung verfassen und beschreiben, welche Einzelschritte ich in
und GIMP vorgenommen habe.Ich hoffe, Dir gefällt das Bild so gut wie mir. 🙂
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