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Sequator: Vignettierung entfernen mit Flat Field Images

Erstellt am 23.08.2021 von Hendrik


Was Vignettierung in der Fotografie ist und wie Du diese mit Sequator in Deinen Astrofotos beim Stacking ganz einfach entfernen kannst, erfährst Du in diesem Beitrag.

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Vignettierung meines Samyang 12mm f/2 bei f/2.8

Vignettierung, d.h. die Abschattung des Bilds zum Rand hin, ist ein häufig in der Fotografie anzutreffendes Problem. Insbesondere günstige Objektive mit großer Blendenöffnung neigen dazu.

Auch das für Astrofotografie vielgepriesene Samyang 12mm f/2, das ich ebenfalls besitze und das eindeutig zur Kategorie günstiger Objektive gehört, ist davon betroffen (interessanterweise liest man davon nirgends etwas).

Das obige Bild (einer weißen Wand 😉 ) wurde mit eben diesem ObjektivBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] bei Blende f/2.8 aufgenommen. Klar zu sehen ist die Abschattung in den vier Ecken.

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Anhand des nachfolgenden Beispiels eines meiner entwickelten Astrofotos ist die Vignettierung ebenfalls noch deutlich in den beiden oberen Bildecken zu erkennen:

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Die Vignettierung ist in der oben in der linken und rechten Ecke dieses Astrofotos deutlich zu erkennen

Diese Tatsache hat mich bisher eigentlich nicht sonderlich gestört bzw. die Vignettierung war nicht so signifikant ausgeprägt, dass ich sie als übermäßig störend empfunden hätte.

Mit dem Kauf meines neuen Viltrox-Objektivs, das eine ungleich stärkere Vignettierung bei großen Blenden aufweist, habe ich mich jedoch etwas intensiver mit der Problematik auseinander gesetzt. – Vor allem, da ich das Objektiv – zumindest versuchsweise – für die Astrofotografie einsetzen will.

Vignettierung mit Bildbearbeitungssoftware entfernen

Um die Vignettierung zu beseitigen, steht der klassiche Weg mithilfe der in gängiger Bildbearbeitungssoftware wie Lightroom oder darktableBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] hinterlegten Objektivprofile zur Verfügung.

In der Regel lässt sich die Abschattung anhand eines solchen Standardprofils einfach herausrechnen und die Ecken werden durch die Software aufgehellt. Diese Korrektur erkauft man sich mit aufgrund der Aufhellung mit stärkerem Bildrauschen in den betroffenen Bereichen.

Das mag für normale Fotos ein gangbarer Weg sein. Jedoch ist der größte Feind des Astrofotos ohnehin schon das Bildrauschen und eine zusätzliche Verstärkung dieses Rauschens durch die automatische Korrektur der Vignettierung durch Anpassung der Helligkeit ist suboptimal und vergrößert die Probleme nur noch.

Vignettierung mit Sequator entfernen

Die zweite, wesentlich elegantere Möglichkeit zur Entfernung der Vignettierung bietet Sequator. – Vorausgesetzt natürlich, dass man Stacking für die Entwicklung seiner Astrofotos nutzt bzw. mehrere identische Aufnahmen eines Motivs zur Verfügung hat.

Durch Hinzufügen eines Vignettierungs-Fotos – allgemein auch als Flat Field Image bezeichnet – lässt sich die Randabschattung auch in diesem Tool herausrechnen; jedoch nicht auf Basis eines vorgefertigten Profils, sondern auf Basis der tatsächlichen Vignettierung des verwendeten Objektivs und somit wesentlich genauer.

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Hierzu muss man jedoch zuerst manuell ein FotoBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] anfertigen, das Sequator verwerten kann.

In der Sequator-Anleitung wird empfohlen, entweder das Objektiv mit einem weißen Papier abzudecken und die Kamera auf eine homogene Lichtquelle zu richten oder eine homogen-weiße Wand zu fotografieren. – Genau so ist auch das Beitragsbild entstanden. 😉

Das sollte natürlich mit der gleichen Blende passieren, mit der man auch die Astroaufnahmen fotografiert hat.

Konkretes Beispiel: Da ich mit meinem SamyangBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] 12mm die Astrofotos allesamt mit Blende f/2.8 fotografiere, habe ich logischerweise auch mein Flat Field Image mit dieser Blende aufgenommen.

Die so erstellte Aufnahme kann dann, wie im unten gezeigten Beispiel zu sehen ist, ganz einfach als Vignettierungs-Foto in Sequator hinzugefügt werden:

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Vignettierung in Sequator entfernen

Wie auch schon bei den Dark Frames zur Reduzierung des Sensorrauschens muss das Flat Field Image im gleichen Format vorliegen, wie die zu stackenden Aufnahmen.

Ist außerdem auf diese Aufnahmen bereits eine Korrektur der Objektivverzerrung angewendet worden, muss diese ebenfalls im Flat Field Image erfolgen.

Ebenfalls analog zum Vorgehen bei der Rauschreduktion können auch mehrere Flat Field Images verwendet werden, um die Qualität zu steigern.

Sequator wendet dann im Rahmen des Stacking-Prozesses das Vignettierungs-Foto auf jedes einzelne Star Image an und korrigiert die Randabschattung.

Zwar erhöht sich so auch das Bildrauschen – jedoch nur auf Einzelbildebene, da das Flat Field Image mit jeder Einzelaufnahme verrechnet wird. Beim eigentlichen Stacking-Prozess wird dann für jedes Pixel der Durchschnittswert für Farbe und Helligkeit über alle zugrunde liegenden Aufnahmen gebildet, sodass das Bildrauschen effektiv kompensiert wird.

Da Bildrauschen in der Regel zufällig und nicht immer an der gleichen Stelle auftritt, sich also von Aufnahme zu Aufnahme auf Pixelebene geringfügig unterscheidet, ist das ein gangbarer Weg.

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darktable-Objektivkorrektur vs. Sequator Flat Field Image

Warum die Sequator-Methode in jedem Fall der „darktable’schen Objektivkorrektur“ vorzuziehen ist, zeigt das nächste Bild:

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Anzeige von Unter-/Überbelichtung in darktable nach Objektivkorrektur

Ich habe hierzu auf das Flat Field Image vom Beginn des Beitrags in darktableBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] die Objektivkorrektur angewandt. Zumindest in der Theorie müsste das Foto am Ende eine absolut homogene Fläche aufweisen, auf der keine Randabschattung mehr erkennbar ist.

Das obige Bild zeigt mit in darktable aktivierter Indikation für unter- und überbelichteter Bereiche recht eindeutig, dass nach der Korrektur der Großteil des Bildes hoffnungslos überbelichtet wurde (rot = überbelichtet). Die Originalaufnahme wies keinerlei überbelichtete Partien auf. – Für Astrofotos ein No-Go, da zu viele Details verloren gehen würden.

Fazit

Unterm Strich stellt die Entfernung der vom Objektiv verursachten Vignettierung mittels Sequator eine hervorragende Möglichkeit dar.

Diese ist den Methoden der klassischen Bildbearbeitungstools wie LightroomBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] und darktable deutlich überlegen ist, da sie die tatsächliche Vignettierung und keine theoretischen Korrekturprofile beseitigt.

Voraussetzung für die Anwendung ist natürlich, dass überhaupt mit Stacking gearbeitet wird. Auf Einzelaufnahmen lässt sich die Korrektur nicht anwenden bzw. in diesem Fall wäre sie vermutlich den softwarebasierten Korrekturmöglichkeiten von Lightroom und darktable nicht überlegen.


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