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Milchstraße fotografieren: Das galaktische Zentrum / Sagittarius A* / M8 (Astrofotografie)

Zuletzt aktualisiert am 26.04.2023 von Hendrik


Ich erwähne in der Regel das galaktische Zentrum der Milchstraße recht oft in meinen Beiträgen und auf meinem Blog. Warum das so ist und was es mit dem galaktischen Zentrum bei der Fotografie auf sich hat, erfährst Du auf dieser Seite!

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Aufnahme der Milchstraße im Juni. 1) Sagitarrius A*, 2) M8, 3) Galaktisches Zentrum

Wer die Milchstraße fotografiert, strebt in der Regel danach, das galaktische Zentrum unserer Heimatgalaxie abzulichten.

Das obige Bild enthält im Wesentlichen zwei Elemente, die das galaktische Zentrum im erweiterten Sinn definieren:

  1. Sagittarius A*
  2. M8

Wichtiger Hinweis vorab: Diese Seite stellt keinen wissenschaftlichen Artikel dar. Vielmehr soll sie (angehenden) Astrofotografen dazu dienen, zu verstehen, welche Bedeutung das Zentrum für Astrofotos hat und wie man hierfür das Detailwissen dieser Seite nutzen kann.

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Ich bin kein Astronom, hoffe jedoch dennoch, die nachfolgenden Inhalte weitgehend korrekt wiederzugeben. Sollten Fehler enthalten sein oder Fragen offen bleiben, dann hinterlasse gerne einen Kommentar dazu!

Weiterführende Informationen wissenschaftlicher Natur findest Du auf Wikipedia.

Jetzt aber zum eigentlichen Thema…

1) Sagittarius A*

Sagittarius A* bezeichnet das supermassereiche schwarze Loch inmitten unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße.


Weiterführendes Thema zum Schlagwort "Milchstraße":

Nach derzeitigem Forschungsstand hat dieses schwarze Loch 4,3 Mio. Sonnenmassen und bildet den (Rotations-)Mittelpunkt der Milchstraße. Eine Umdrehung um Sagittarius A* benötigt sage und schreibe 200 Millionen Jahre.

Warum ist Sagittarius A* überhaupt im Rahmen der Astrofotografie von Interesse?

Da die Milchstraße scheiben- bzw. spiralförmig ist und wir uns auf der Erde am äußeren Rand eines ihrer Spiralarme befinden, blicken wir sozusagen „von außen“ auf das Zentrum der Milchstraße. – Das aber leider nur in den Sommermonaten.

Die Milchstraße erscheint beim Blick auf das Zentrum besonders „dicht“ und (je nach Grad der Lichtverschmutzung) detailreich am Himmel. So werden erst kontrastreiche Fotos ihres Zentrums möglich.

Wegen der Erdrotation blicken wir leider in den Wintermonaten nur auf den äußeren, weniger spektakulären Teil der Galaxis. Wir schauen dann quasi nicht auf die Milchstraße, sondern mehr oder weniger direkt in die entgegengesetzte Richtung ins Weltall.

Auf Fotos wirkt daher die Wintermilchstraße bei weitem nicht so spektakulär. Es sind weniger Strukturen und Details am Nachthimmel – bzw. auf dem endgültigen Foto – erkennbar, als in den Sommermonaten.

Das Objekt der Begierde eines jeden Astrofotografen ist somit klar die Sommermilchstraße und deren galaktisches Zentrum!


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2) M8 aka Lagunennebel

Der Lagunennebel ist ein ziemlich großes Sternenentstehungsgebiet innerhalb der Milchstraße und liegt (optisch von der Erde aus) nahe bei ihrem Zentrum Sagittarius A*.

Für die Fotografie ist M8 besonders interessant und wichtig, da er auf den bearbeiteten aber auch auf den unbearbeiteten Aufnahmen ziemlich einfach und eindeutig identifizierbar ist. – Und das auf freiem Feld direkt auf dem Kameradisplay.

Sieht man in der nächtlichen Dunkelheit bei der Fotografie der Michstraße M8 auf dem Kameradisplay, dann hat man alles richtig gemacht:

Großaufnahme der Milchstraße bzw. ihres galaktischen Zentrums. M8 ist klar und deutlich zu erkennen.
Großaufnahme der Milchstraße bzw. ihres galaktischen Zentrums. M8 ist klar und deutlich zu erkennen.

Da man das eigentliche galaktische Zentrum, d.h. Sagittarius A*, aus offensichtlichen Gründen (= schwarzes Loch) nicht sehen kann, ist M8 sozusagen der ultimative Orientierungspunkt bei der Astrofotografie der Milchstraße.

Erkennst Du folglich auf dem Kameradisplay M8, dann kannst Du Dich freuen: Der Bildausschnitt ist gut gewählt. Du wirst mit hoher Wahrscheinlichkeit im Rahmen der Nachbearbeitung der Aufnahmen das galaktische Zentrum zu Gesicht bekommen. – Sofern Du sämtliche Kameraeinstellungen korrekt vorgenommen hast und die Lichtverschmutzung vor Ort nicht allzu groß ist. 😉


Weiterführendes Thema zum Schlagwort "vor Ort":

Praxisbeispiel

Natürlich sieht die Milchstraße auf einem unbearbeiteten Foto nicht so spektakulär aus, wie auf dem zuvor gezeigten. Jedoch ist mit einiger Übung auch dann M8 klar zu erkennen:

Unbearbeitete 50mm-Aufnahme des galaktischen Zentrums.
Unbearbeitete 50mm-Aufnahme des galaktischen Zentrums.

Da ich in der Regel jedoch nicht mit 50mm, sondern mit 18mm fotografiere und M8 in Folge kleiner erscheint, hier noch ein unbearbeitetes Beispielfoto:

Milchstraße im April mit einer Brennweite von 18mm fotografiert. M8 ist in der Bildmitte direkt oberhalb der Berge zu erkennen.
Milchstraße im April mit einer Brennweite von 18mm fotografiert. M8 ist in der Bildmitte direkt oberhalb der Berge zu erkennen.

Schon schwieriger, oder?


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Aber wie oben gesagt bzw. geschrieben: Mit etwas Übung ist das Zentrum klar auf dem Kameradisplay als Orientierungspunkt zu erkennen und die Bildkomposition kann auf dieser Basis entsprechend vorgenommen werden,

Das galaktische Zentrum und seine Bedeutung für die Astrofotografie

Jetzt weißt Du also, was es mit Sagittarius A* und was es mit M8 auf sich hat.

Doch warum dreht sich die Milchstraßenfotografie so sehr um das galaktische Zentrum?

Ganz einfache – und weiter oben sogar schon angedeutete – Antwort: Das galaktische Zentrum ist der hellste Teil der Milchstraße.

Es verleiht Astrofotos das gewisse Extra und lenkt den Blick des Betrachters automatisch auf den Nachthimmel.

Das nachfolgende Panorama habe ich ursprünglich im Juli aufgenommen. Es zeigt die komplette Milchstraße am Nachthimmel:

Panorama der Milchstraße im Juli 2021
Panorama der Milchstraße im Juli 2021

Unschwer zu erkennen ist, wo sich das galaktische Zentrum befindet. 😉 Falls doch schwer: Rechts außen, direkt über den Bergen. 😎

Das Bild veranschaulicht hervorragend den Grund, weshalb das galaktische Zentrum nicht nur der Mittelpunkt der Milchstraße, sondern auch der Mittelpunkt der Astrofotografie ist: Der übrige Teil ist deutlich dunkler, unspektakulärer und eignet sich weniger gut für die Milchstraßenfotografie. – Der dunkle Teil ist wiederum jener Teil, den wir in den Wintermonaten am nächtlichen Himmel zu Gesicht bekommen.


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Fazit

Das galaktische Zentrum der Milchstraße ist der Dreh- und Angelpunkt der Milchstraßenfotografie.

M8 stellt für die Astrofotografie sozusagen den Orientierungspunkt dar, anhand dessen das galaktische Zentrum leicht am Nachthimmel bzw. auf dem Kameradisplay gefunden werden kann.

Leider ist das Gebiet um Sagittarius A* jedoch nur in den Sommermonaten am Nachthimmel in Deutschland zu finden.

In den Wintermonaten zeigt sich nur der äußere, weniger spektakuläre Teil unserer Galaxis am Himmel und macht daher die Astrofotografie weniger attraktiv. – Wenngleich natürlich auch während dieser Zeit stimmungsvolle Aufnahmen entstehen können.


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4 Kommentare zu „Milchstraße fotografieren: Das galaktische Zentrum / Sagittarius A* / M8 (Astrofotografie)“

  1. Hallo,
    sehr interessanter und hilfreicher Artikel.
    Ich habe ein Bild der Milchstraße und kann leider nicht identifizieren ob es sich um das GZ handelt. Glaubst du, dass du mir weiterhelfen kannst wenn ich das Bild bereitstelle?
    Vielen Dank vorab.

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