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Astrofotografie mit GIMP: Fließende Übergänge mit der Funktion „Auswahl ausblenden“

Erstellt am 03.12.2021 von Hendrik


Ich mache meine Astrofotos in der Regel in lichtverschmutzten Regionen.

Das bringt einige Probleme bei der Entwicklung mit sich. Teilweise fehlt es wegen des hohen Dynamikumfangs zwischen Vorder- und Hintergrund an Kontrast, teilweise muss Lichtverschmutzung in einigen Passagen der Aufnahmen reduziert werden.

In darktable habe ich hierfür in der Vergangenheit auf Verlaufsformen zurückgegriffen und diese in GIMP bisher schmerzlich vermisst.

Da sich meine Milky Way Challenge 2021 bzw. die Milky Way Hunting Season 2021 jetzt im Oktober allmählich ihrem Ende nähert, ist es an der Zeit, die diesjährigen Astroaufnahmen zu optimieren.

Auf meiner Suche nach einer effizienten Methode zur Reduzierung von Lichtverschmutzung bin ich in GIMPBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] auf eine simple Vorgehensweise gestoßen, um Partien einer Astroaufnahme ohne scharfen Übergang anzupassen. – Dabei ist das Vorgehen SO einfach, dass ich kaum glauben kann, dass ich bisher noch nicht darauf gekommen bin. Man lernt eben nie aus. 😉

Kurzform

Prinzipiell mache ich nichts anderes, als den zu korrigierenden Bildteil in GIMP mit dem Lasso-Werkzeug zu markieren und mithilfe der Funktion „Auswahl ausblenden“ einen sanften Übergang zu den angrenzenden Bildelementen zu schaffen.

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Die Beispielaufnahme dieser Seite besteht in GIMPBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] aus zwei Ebenen:

  • Eine Ebene enthält den Vordergrund
  • Eine Ebene enthält den Hintergrund

Die Anpassungen, die ich nachfolgend beschreibe, nehme ich alle an der Vordergrundebene vor.

Langform

Jetzt zur ausführlicheren Schritt-Für-Schritt-Anleitung, um einzelne Bildpassagen unauffällig anzupassen.

Das Procedere werde ich auf Basis eines meiner Astrofotos beschreiben, das mir zwar sehr gut gefällt, das aber auch einzelne Bildpartien enthält, die mich bisher nicht 100% überzeugten.

Ausgangsbasis

Ausgangsbasis: Der Berg am Horizont hat nicht genügend Kontrast und wirkt damit recht blass.
Ausgangsbasis: Der Berg am Horizont hat nicht genügend Kontrast und wirkt damit recht blass.

Ausgangsbasis ist das obige Bild, das ich im Oktober im Rahmen meiner Milky Way Challenge aufgenommen habe.

Da die Location sehr dunkel ist und ich den Vordergrund mithilfe von Vordergrund-Stacking aufhellen musste, mangelt es der Bergkuppe am Horizont leider an Kontrast.

Darüber hinaus weist der Himmel einen Blaustich auf und die Milchstraße ist nicht sehr kontrastreich abgebildet.

Im Zuge dieses Tutorials soll nur der Kontrast der Bergkuppe erhöht werden, jedoch ist das Vorgehen auch auf die letztgenannten Fälle übertragbar.

Problembereich auswählen mit dem Lasso-Werkzeug

Das Lasso-Werkzeug von GIMPBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] ist sehr flexibel und mein Mittel der Wahl bei der Korrektur meiner Astrofotos.

Den kontrastarmen Bereich habe ich lediglich grob markiert:

Der zu korrigierende Bereich wird grob mit dem Lasso-Werkzeug selektiert.
Der zu korrigierende Bereich wird grob mit dem Lasso-Werkzeug selektiert.

Großer Vorteil: Eine feinere Auswahl ist tatsächlich nicht nötig bzw. ändert nichts am Gesamtergebnis. Das spart Zeit und Nerven. 😉

Tipp: Wenn Du mit mehreren Ebenen arbeitest, dann achte darauf, dass die richtige – d.h. die anzupassende – Ebene ausgewählt ist. Ansonsten greifen die nachfolgenden Anpassungen nicht. Leider weiß ich, wovon ich schreibe, denn mir passiert das nach wie vor ständig. 😉

Auswahl ausblenden für nahtlose Übergänge

Im nächsten Schritt öffne ich das Menü „Auswahl => Auswahl ausblenden“:


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Auswahl ausblenden: Übergangsbereich spezifizieren
Auswahl ausblenden: Übergangsbereich spezifizieren

Wichtig ist, den Übergangsbereich zu spezifizieren. Je feiner der Übergang sein soll, desto höher sollte der Pixel-Wert eingestellt werden.

Da im vorliegenden Beispiel die Baumgrenze entlang des Horizonts recht klar zum restlichen Teil der Aufnahme abgegrenzt ist (Kontrastkante), kann ein relativ niedriger Wert gewählt werden. Im Beispiel sind das 150px.

Bei Anpassungen im Sternenhimmel haben sich bei mir 500px als recht gutes Maß herauskristallisiert. Jedoch hängt der Wert auch von der eigentlichen Bildgröße ab und erfordert anfangs etwas Spielerei.

Nach Klick auf OK im vorherigen Fenster wirken sich die Änderungen schon direkt aus. Der selektierte Bereich erscheint daraufhin etwas „weicher“ und „kurvenreicher“.

Ergebnis

Den zuvor ausgewählten Bereich passe ich dann wiederum mit dem Kontraste-Modul in GIMPBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] an. Da das Modul nicht Kernbestandteil dieses Tutorials ist, gehe ich nicht näher darauf ein. – Generell lässt sich die hier beschriebene Vorgehensweise mit verschiedenen Modulen anwenden und das Kontraste-Modul stellt nur ein Beispiel dar.

Das Ergebnis kann sich schließlich sehen lassen:

Verstärkter Kontrast entlang der Bergkuppe als Endergebnis.
Verstärkter Kontrast entlang der Bergkuppe als Endergebnis.

Der Kontrast der Bäume auf der Bergkuppe wurde nach Anwendung des zuvor genannten Moduls verstärkt und fügt sich nun wesentlich besser – und vor allem unauffällig – ins Gesamtbild ein.

Anwendungsszenarien

Wie im vorangehenden Abschnitt erwähnt, ist die hier beschriebene Methode vielseitig anwendbar und es gibt schier grenzenlose Anwendungsfelder.

Beispiele die mir speziell im Rahmen der EntwicklungBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] von Astrofotos in den Sinn kommen, sind:

  • Partielle Anpassung der Belichtung auf Astrofotos (Belichtungsmodul)
  • Kontrastverstärkung / -verringerung
  • Sättigung / Entsättigung
  • Lichtverschmutzung partiell mithilfe des Werte- bzw. Kurvenmoduls reduzieren
  • etc. …

Fazit

Es hat eine Weile bei mir gedauert, aber schließlich habe ich die extrem wertvolle und vielseitige Funktion „Auswahl ausblenden“ in GIMP für mich entdeckt. 😎

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Lange vermisste ich die darktable’schen Verlaufsformen. Mit der GIMP-Funktionalität gibt es aber einen mehr als adäquaten Ersatz.

In Kombination mit dem Lasso-Werkzeug sind die fließenden Übergänge vielseitiger und unkomplizierter einsetzbar, als das mit darktableBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] der Fall ist.

Da sich mir nun ein weites Feld an Optimierungsmöglichkeiten an meinen diesjährigen Astrofotos eröffnet, werde ich ggf. die Winterpause dazu nutzen, und meine Lieblingsfotos an einigen Stellen noch etwas aufpolieren. 😉


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