Nachdem ich einen Fehlversuch bei der Fotografie der August-Milchstraße hinter mir hatte, versuchte ich am Abend des 10. August nochmals mein Glück und hatte diesmal Erfolg: Kein Störenfried war am geplanten Spot zu finden.
Die Wetterbedingungen waren erneut optimal: Laue Temperaturen, keine Wolken.
Gegen 22:30 Uhr machte ich mich auf den Weg.
Am Spot angekommen, montierte ich meine Sony Alpha 7 III mit dem SEL20F18G auf den eingenordeten Star Adventurer 2i und machte schließlich folgende Aufnahme:
Das Ergebnis ist zufriedenstellend, wenngleich auch hier die Lichtverschmutzung die Entwicklung wieder erheblich erschwerte.
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Viel interessanter ist der Vergleich zu den Vorjahren, da ich das Motiv (wie ich erst im Nachhinein realisierte), schon einige Male vor der Linse hatte:
Inhalt:
2023: Sony Alpha 7 III, SEL20F18G, Adobe Lightroom & Photoshop
Im Jahr 2023 machte ich folgende Aufnahme:
Damals war ich auch schon mit der Sony Alpha 7 III und dem SEL20F18G unterwegs. Entwickelt wurde ebenfalls mit Adobe Lightroom, Photoshop und Sequator.
Weiterführendes Thema zum Schlagwort "Sequator":
Den Startracker hatte ich allerdings noch nicht.
Während ich letztes Jahr noch mit diversen Verlaufsmasken, arbeiten musste, um die Details der Milchstraße herauszuarbeiten, kann ich mir das dank des Star Adventurers schenken: Gerade zum Randbereich hin sind die Ergebnisse mit Nachführung viel besser. Im Ergebnis bzw. im direkten Vergleich wirkt die 2024 entwickelte Milchstraße in meinen Augen deutlich natürlicher bzw. besser ins Bild integriert.
Ebenfalls fällt im direkten Vergleich der 2023er und der 2024er Aufnahme auf, dass die Lichtverschmutzung in der neueren „Version“ nicht mehr so stark ausgeprägt ist. Hier ist es sicherlich hilfreich, dass ich meine Aufnahmen seit diesem Jahr nicht mehr mit ISO 1600 sondern mit ISO 640 mache (siehe hierzu Beitrag Astrofotografie, ISO-Invarianz, Dual Gain und Sony Alpha: Welcher ISO-Wert ist optimal?) und ich so bei der Entwicklung noch ein paar Reserven in Sachen Dynamikumfang mehr habe. Die Details im Vordergrund profitierten in 2024 auch vom niedrigeren ISO-Wert und der mit 120 Sekunden 12mal so langen Belichtungszeit.
2021: Sony Alpha 6400, Samyang 12mm f/2, darktable, GIMP
Im direkten Vergleich zu den 2023er und 2024er Aufnahmen wird es jetzt wirklich düster:
Diese Aufnahme entstand mit meiner Sony Alpha 6400 und dem Samyang 12mm f/2. Damals wusste ich noch nicht, dass die Linse dezentriert war. Hier klar zu erkennen ist das an den übermäßig großen bzw. verzerrten Sternen zum oberen Bildrand hin.
Weiterführendes Thema zum Schlagwort "Sony Alpha 6400":
Zudem entwickelte ich meine Aufnahmen 2021 noch mit darktable und GIMP. Obwohl ich große Stücke auf diese Software halte, geht die Entwicklung mit Adobe Lightroom und Photoshop einfach deutlich leichter von der Hand. Alleine schon die automatische Maskierung des Himmels ist ein Segen für die Entwicklung von Astrofotos und damit eine Funktion, die ich nicht mehr missen möchte.
Kommt noch hinzu, dass das entwickelte Bild hoffnungslos übersättigt ist und ich den Weißabgleich ziemlich fragwürdig eingestellt habe. Heute tendiere ich zu kühleren Farben.
Die Lichtverschmutzung hatte ich ebenfalls nicht sehr gut unter Kontrolle, da ich damals meine Aufnahmen noch mit ISO 3200 machte, obwohl wegen des Dual Gain-Sensors der Alpha 6400 eigentlich auch ISO 400 möglich gewesen wäre und ich deutlich mehr Reserven (in Form von Dynamikumfang) gehabt hätte. Aber im Nachhinein ist man halt immer schlauer… 😉
2020: Sony RX100 IV, darktable, GIMP
Zuletzt nun eine meiner ersten Astro-Aufnahmen überhaupt – damals noch mit der kleinen Sony RX100:
Vorneweg: Der RX100 habe ich vieles zu verdanken. Ohne sie hätte ich wahrscheinlich nie den Einstieg in die Astrofotografie gefunden.
Dank ihres relativ potenten 1″-Sensors waren bzw. sind auch damit Aufnahmen der Milchstraße möglich. – Wenngleich der Sensor bei weitem nicht mit dem APS-C-Sensor der Alpha 6400 oder gar dem Vollformat-Sensor der Sony Alpha 7 III mithalten kann. Das Bildrauschen war einfach schon bei ISO 1600 extrem ausgeprägt und die RX100 neigte zum Überhitzen bei Serienaufnahmen, was sich in einem ausgeprägten Rotstich manifestierte.
Weiterführendes Thema zum Schlagwort "ISO":
Schlimmer als die genannten Defizite wiegt bei diesem Bild allerdings meine damals nicht vorhandene Erfahrung im Hinblick auf die Entwicklung von Astrofotos. Ich hatte einen langen Weg zu gehen, um meine Bilder zu entwickeln, wie ich das heute tue. Darunter waren viele Experimente, Sackgassen und frustrierende Ergebnisse.
Fazit
Sowohl in Sachen Equipment als auch bei der von mir verwendeten Software hat sich in den vergangenen 4 Jahren einiges getan.
Interessanter Aspekt nebenbei: Die einzige Konstante über all die Jahre ist die Verwendung der sagenhaften Software „Sequator“ zum Stacking meiner Astrofotos. 😎
Was meine eigenen Astrofotos angeht, bin ich zwar in Sachen Objektivität eingeschränkt, meine aber zumindest, dass sich deren Bildqualität (hoffentlich) im positiven Sinne entwickelt hat.
Mal sehen, wo mich die Reise in den nächsten Jahren noch hinführt und an welchen Stellen bzw. mit welchen Tools ich die Bildqualität noch weiter steigern kann.
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Weiterführende Themen:
- Astrofotografie: Einstieg & Basiswissen
- Astrofotografie FAQ: Häufige Fragen einfach erklärt. Voraussetzungen, Kameraeinstellungen, Bildentwicklung.
- Astrofotografie-Kalender: Mond, Sternschnuppen, Milchstraße und Deep Sky-Objekte auf einen Blick
- Der ultimative Astrofoto-Guide: Brillante Astrofotos der Milchstraße Schritt für Schritt mit Adobe Lightroom LrC, Photoshop, Sequator und StarXTerminator entwickeln.
- Tutorial: Entwicklung von Astrofotos