Vor nicht einmal zwei Wochen war ich unterwegs, um einerseits den Jahrhundertkometen C/2023 A3 Tsuchinshan-ATLAS zu fotografieren, andererseits wollte ich die Plejaden vor die Linse bekommen, die sich jetzt im Herbst am frühen Abendhimmel über den Horizont erheben.
Beide Events liefen nicht so, wie ich mir das erhofft hatte: Der Komet war inzwischen weit entfernt und nur noch recht klein auf dem Bild zu erkennen. Bei der Fotografie der Plejaden dagegen machten mir Wolken einen Strich durch die Rechnung, sodass ich diese nur eine Gesamtbelichtungszeit von weniger als 5 Minuten erreichen konnte. – Viel zu wenig, um die faszinierenden, blauen Gasnebel dieser Sternenkonstellation sichtbar zu machen:
Ein neuer Versuch musste her. Am Abend des 04.11. war dann der Himmel endlich wolkenfrei und es herrschte Neumond. Beste Bedingungen!
Location, Wetter, Einstellungen
Ich suchte die gleiche Location wie beim letzten Mal auf und wählte auch die identische Bildkomposition. Diese hatte mir nämlich schon beim ersten Versuch ausgesprochen gut gefallen.
Als ich mich gegen 18:30 Uhr auf den Weg machte, hatte es noch 12°C. Vor Ort kühlte es wegen des klaren Sternenhimmels schnell auf frostige 6°C ab.
Zum Glück war ich diesmal mit dem Auto unterwegs und konnte darin während der Aufnahmephase Schutz vor der Kälte suchen.
Die Kameraeinstellungen bzw. Equipment beließ ich unverändert bzw. ging mit den gleichen Rahmendaten wie beim letzten Versuch ins Rennen: 30 Sekunden Belichtungszeit, Blende f/2.8 und ISO 400 stellte ich an meiner Sony Alpha 6400 und dem
ein.Einziger Unterschied zum letzten Versuch: Ich machte 8 anstatt 3 Aufnahmen vom Vordergrund und 114 anstatt 7 Aufnahmen vom Sternenhimmel. Bei 30sec Verschlusszeit kam ich somit auf eine Gesamtbelichtungszeit von ca. 58 Minuten.
Das war schon besser und ausreichend lang, um mehr Details der Plejaden erkennen zu können. – So hoffte ich zumindest vor Ort, denn auf dem Kameradisplay waren die Gasnebel höchstens mit viel Phantasie zu sehen.
Das Ergebnis & Fazit: Baustellenbeleuchtung und Yburg unter den Plejaden
Die lange Wartezeit wurde belohnt. Zuhause am PC entwickelte ich die insgesamt 122 Aufnahmen des Vorder- und Hintergrunds wie üblich mit Sequator, Lightroom Classic und Photoshop (genaugenommen eigentlich nur mit , doch dazu mehr in einem separaten Beitrag):
Die Lichter im Vordergrund rühren wegen Fällarbeiten von einer Straßensperrung her. Irgendwie fügen sie sich aber trotzdem gut ins Bild ein bzw. stören mich nicht weiter.
Wie sonst auch musste ich Vorder- und Hintergrund in
miteinander verschmelzen, da ich wegen der Nachführung gezwungenermaßen zwei separate Aufnahmeserien machen musste.Meine Deep Sky-Einstiegsempfehlung! Samyang 135mm f/2 MF* |
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Mit dem Resultat bin ich mehr als zufrieden.
Jetzt heißt es für mich erst einmal abwarten, bis sich der Orionnebel gegen Ende November am Abendhimmel zeigt. Mal sehen, ob ich diesen ebenfalls über der Burgkulisse ablichten kann.
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