Endlich war das Wetter mal wieder etwas besser, sodass ich diese Woche abends sogar zweimal unterwegs sein und ein paar weitere Versuche mit Lightpainting unternehmen konnte.
Du fragst Dich, was eigentlich Lightpainting ist? Beim Lightpainting „malt“ man ein interessantes Vordergrundmotiv mit bspw. einer Taschenlampe an und erhält so im Endergebnis ein kontraststarkes und scharfes Foto des Vordergrunds. Idealerweise lässt sich dieses Foto mit einer separat belichteten Aufnahme des Hintergrunds, wie z.B. des Sternenhimmels, zusammenführen. Der Look eines solchen Bilds ist etwas Besonderes.
Mein erster Versuch „Light Painting: Versuch #1″ war ganz ok, aber hat mich selbst nicht 100%ig überzeugt. Ich habe mich inzwischen noch einige Male mit Lightpainting an Bäumen als Motiv herangewagt und kam zu dem Schluss, dass die erzielbaren Effekte allein wegen deren Höhe und der damit verbundenen, schwierigen Ausleuchtung nicht optimal sind bzw. noch deutlich mehr Übung bedürfen.
Da ich aber ständig auf der Suche nach „Übungsmotiven“ für die anstehende Milky Way Season bin, habe ich nichtsdestotrotz durch Zufall einen Bagger in der Nähe ausfindig gemacht und versucht, diesen in Szene zu setzen.
Mir gefällt’s und es war für mich recht lehrreich – nicht nur, weil ich wieder einmal meine Taschenlampe verloren habe. 😉
Inhalt:
Bagger #1
Beim ersten Versuch war der Himmel leider sehr bedeckt und eine einzige, homogene Ebene. Da ich aber schon lang nicht mehr draußen im Dunkeln unterwegs war, habe ich die Chance zur Übung trotzdem genutzt. Die Wolken habe ich gar nicht erst versucht herauszuarbeiten und mich allein auf den Vordergrund konzentriert.
Das Foto besteht aus 10 Einzelaufnahmen für den Vordergrund, die in GIMP zusammengeführt wurden.
Bagger #2
Einige Tage später waren beim zweiten Versuch eine lockerere Wolkendecke und ein paar vereinzelte Sterne zu sehen und das Motiv somit etwas ansprechender. Im Vergleich zum ersten Beispiel gefällt mir das Bild deutlich besser, da es vor allem durch den Hintergrund interessanter wirkt.
Der Vordergrund besteht aus 10 Einzelfotos, die ich mit mittlerer Blende (f/5.6) und niedrigem ISO-Wert (ISO 160) gemacht habe. Die Bilder habe ich dann in GIMP im Ebenenmodus „Nur Aufhellen“ zusammengefügt und nachbearbeitet.
Für das Hintergrundbild habe ich ebenfalls mehrere Aufnahmen gemacht und wollte diese via Sequator stacken. Da sich die Wolken aber ziemlich schnell bewegten, führte das zu keinen guten Resultaten und ich habe mich dazu entschieden, nur eines der Hintergrundbilder für das finale Foto zu verwenden.
Hier zeigt sich einer der Vorteile bei der Kombination von Fotos aus unterschiedlich belichteten Vorder- und Hintergrundmotiven: Auch wenn das einzelne Hintergrundbild mit einem ISO-Wert von 1600 aufgenommen wurde und leicht verrauscht ist, fällt das angesichts des nahezu rauschfreien Vordergrunds überhaupt nicht auf. Im Ergebnis erhält man ein gestochen scharfes Motiv mit hohem Kontrast.
„Die Schaufel“
Neben dem Bagger stand noch eine unscheinbare Baggerschaufel verlassen in der Gegend herum. Insbesondere an diesem Foto kann man sehen, welchen tollen Effekt Lightpainting erzeugt.
Denn mal ehrlich: Eine Baggerschaufel ist bei Tageslicht, geschweige denn bei Nacht ohne Ausleuchtung, alles andere als ein spannendes bzw. interessantes Motiv.
Für den Vordergrund habe ich hier nur fünf Aufnahmen gemacht, da das Motiv deutlich kleiner als der Bagger war. Letztendlich habe ich nur drei der Aufnahmen verwendet. Die beiden übrigen lieferten keinen Mehrwert hinsichtlich der Ausleuchtung.
Der Hintergrund ist gestackt aus 5 Einzelaufnahmen und weitestgehend unbearbeitet (Chromatische Aberrationen entfernt, geschärft, belichtet).
Die Vordergrundfotos habe ich letztendlich in GIMP finalisiert, d.h. im Wesentlichen den Kontrast und die Sättigung erhöht. Danach wurden Vorder- und Hintergrund, ebenfalls mit GIMP, zusammengeführt.
Teaser
Du möchtest auch solche Fotos machen und weißt nicht, wie Du das genau anstellen sollst? In Kürze werde ich ein Tutorial zum Vorgehen mit Lightpainting bzw. der Bearbeitung in GIMP, darktable und Sequator veröffentlichen.
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