Startrails - Sternenspuren
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Startrails / Sternenspuren fotografieren und Murphy’s Law im Dezember

Zuletzt aktualisiert am 22.12.2021 von Hendrik


„Anything that can go wrong will go wrong.“ (Auf Deutsch sinngemäß: „Alles, was schiefgehen kann, wird schiefgehen.“) – Diese Lebensweisheit traf voll auf meinen jüngsten Versuch zum Fotografieren von Startrails zu.

Das Shooting war geprägt von Pannen und Problemen.

Hier erfährst Du deshalb, welche Fehler Du am besten NICHT beim Fotografieren von Sternenspuren machen solltest. 😉

Setup bzw. Motiv für die Fotografie der Sternenspuren (Schnappschuss mit Pixel 6)
Setup bzw. Motiv für die Fotografie der Sternenspuren (Schnappschuss mit Pixel 6)

Neben Startrails wollte ich den Abend bzw. die Nacht vom 13. auf den 14. Dezember übrigens auch nutzen, um den Höhepunkt der Geminiden mitzunehmen und möglicherweise ein paar Sternschnuppen einzufangen. Mehr als 150 Sternschnuppen sollten sich pro Stunde zeigen.

Tatsächlich komme ich mir jetzt, wo ich diesen Artikel schreibe, vor, als wäre ich ein absoluter Neuling auf dem Feld der Astrofotografie und hätte das zum ersten Mal gemacht.

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Falls Du Dich fragst, wo die eigentlichen Bilder zu finden sind: Es gibt keine – so viel sei schon einmal verraten.

Die obige Aufnahme mit meinem Pixel 6 war die einzig brauchbare, die an diesem Abend entstand. – Ansonsten gab es weder Startrails, noch Sternenschnuppen. 🙁


Weiterführendes Thema zum Schlagwort "Startrails":

Update vom 22.12.2021: Mittlerweile war ich erfolgreich. 😎 Siehe Beitrag Startrails – Sternenspuren.

Setup

Noch kurz ein paar Worte zum Kamerasetup bzw. zu meinem ursprünglichen Plan, bevor es mit dem Debakel weiter geht:

  • Meine Sony Alpha 6400 mit dem Samyang 12mm f/2 richtete ich auf meinem Stativ Richtung Norden aus.
  • Der Polarstern, um den sich bekanntlich alle anderen Sterne drehen, sollte Teil meiner Bildkomposition sein.
  • Ich wollte eine Gesamtbelichtungszeit von 90 Minuten erreichen. – Nämlich durch 270 Einzelaufnahmen mit jeweils 20 Sekunden Verschlusszeit.
  • Die Blende beließ ich, wie sonst üblich, auf f/2.8.
  • Als ISO-Wert wählte ich 800.
  • Für die Aufnahme wollte ich das Intervallprogramm meiner Alpha 6400 verwenden.

Doch jetzt der Reihe nach zu den Problemen…

Mondphase: Falsch

Erstes Problem (aber das war mir im Voraus bekannt): Die Mondphase war nicht ideal.


Weiterführendes Thema zum Schlagwort "Mond":

Es herrschte zunehmender Dreiviertelmond und entsprechend kräftig war sein Licht.

Auf dem Beitragsbild, das ich mit meinem Pixel 6 machte, um mir irgendwie die Wartezeit zu vertreiben, ist sogar der Schatten des Stativs zu erkennen, so hell leuchtete der Mond.

Das ist leider ungünstig für kräftige Kontraste. – Andererseits fotografierte ich in Richtung Norden und hatte den Mond im Rücken. Die Szene wurde so durch den Erdtrabanten in satte Farben getaucht.

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Für die Fotografie von Startrails ist dieser Umstand glücklicherweise nicht allzu schlimm.

Viel gravierender ist der Mond beim Fotografieren der Milchstraße, da dann zu viele Kontraste im Sternenhimmel verschluckt werden und die Entwicklung schwierig, wenn nicht unmöglich wird.

Speicherkarte: Verloren

Nachdem ich endlich die richtige Position für die Aufnahme gefunden hatte, musste ich noch schnell den Akku tauschen. – Das hatte ich zuhause leider vollkommen vergessen.

Gesagt getan. Kein wirkliches Kunststück. – Dachte ich zumindest.

Danach richtete ich die Kamera aus und wollte die ersten Testaufnahmen machen, als mir plötzlich die gelb blinkende Anzeige „No SD-Card“ auffiel. – Mir schwante nichts Gutes.

Ein Blick ins Akkufach bestätigte die Befürchtung: Die SD-Karte fehlte.

Leicht panisch suchte ich dann mit meiner Stirnlampe nach der Karte und hatte nach kurzer Zeit zum Glück auch Erfolg.

Der reine Verlust der Karte wäre weniger schlimm gewesen. – Vielmehr aber die Vorstellung, dass sich auf der Karte neben Astrofotos auch noch eine Reihe privater Aufnahmen befand, die potentiell in falsche Hände geraten könnten.

Wie konnte das passieren? Beim Akkuwechsel hatte ich Handschuhe an und packte wohl SD-Karte und Akku gleichzeitig, ohne das zu spüren. Wirklich „witzig“, denn ansonsten sträubt sich die SD-Karte immer beim Ausbau. 😎

Wetterprognose: Schlecht

Nach der SD-Problematik war die Wetterprognose ein weiteres Problem an diesem Abend.

Glücklicherweise war zwar der Himmel den ganzen Tag wolkenfrei und es lag nur ein leichter Dunst in der Luft, der die Sicht zwar etwas trübte, für die Fotografie der Sternenspuren jedoch kein größeres Problem darstellen sollte.

Abends, am Ort des Geschehens, zogen dann jedoch von Norden allmählich dichte Nebelschwaden ins Blickfeld und überdeckten nach und nach die Sterne.


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Nach nicht einmal 45 Minuten beendete ich daher resigniert den Versuch, packte mein Equipment ein und machte mich auf den Heimweg.

Fokus: Falsch

Zuhause angekommen sichtete ich gleich die Aufnahmen.

Dann der Schock: Alle – aber wirklich alle – Fotos waren im Zentrum unscharf. 🙁

Bei der Fokussierung hatte ich diesmal mit meinem Samyang 12mm f/2 mit der Bildschirmlupe eher auf den Randbereich scharfgestellt und dem Zentrum keine weitere Beachtung mehr geschenkt.


Weiterführendes Thema zum Schlagwort "Samyang 12mm":

Ein grober Fehler angesichts der hohen Gesamtbelichtungsdauer, der sich im Nachhinein natürlich nicht mehr korrigieren ließ. Das bringt mich aber auch wieder ins Grübeln, ob meine Samyang-Linse nicht doch dezentriert ist und ob das Problem gravierender als bisher angenommen sein könnte.

Ich war letzten Endes so frustriert, dass ich die Aufnahmen nicht einmal auf meinen PC übertrug und direkt in der Kamera die Speicherkarte formatierte.

Insofern hatte ich wenigstens Glück im Unglück, dass ich nach der Hälfte der Zeit wegen des Nebels abbrechen musste. So sparte ich immerhin die unnötige Wartezeit auf unscharfe Fotos. 😉

Fazit

Satz mit X – war wohl nix.

Keine Sternschnuppen, keine Startrails.

Aber einige Lehren kann ich dennoch aus diesem Debakel ziehen:

Startrails fotografieren ist kalt. Und langweilig.

Ok: „Kalt“ trifft nur im Winter zu. Im Sommer mögen die Temperaturen ganz in Ordnung sein.

Jedoch bietet sich die Startrail-Fotografie vor allem in den kalten Wintermonaten an, wenn die Nächte früh beginnen und man sich nicht zu früher Morgenstunde aus dem Bett quälen und auf den Weg machen muss.

Langweilig ist es aber in jedem Fall: 90 Minuten Wartezeit bis zum Abschluss der Aufnahmen möchten erst einmal überbrückt werden.

Dabei finde ich sogar schon die Shootings der Milchstraße relativ eintönig und dort habe ich (wegen Stacking) pro Aufnahme nur etwa 5 Minuten Wartezeit zu überbrücken.


Weiterführendes Thema zum Schlagwort "Milchstraße":

Mir fiel vor Ort nichts Besseres ein, als auf meinem Handy herumzutippen, mir die Beine (gegen die Kälte) zu vertreten und gelegentlich ein Foto der Umgebung mit meinem Handy zu schießen. 😉

Wenn es denn klappt, ist das Ergebnis dennoch lohnenswert und ich werde sicher die gleiche Location erneut aufsuchen und dann mein Glück nochmals versuchen. Das Motiv finde ich nämlich erstklassig.


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Beim nächsten Mal mehr Sorgfalt!

Mit der Langeweile kann man leben, mit mangelnder Sorgfalt leider nicht.

Das nächste Mal werde ich sicherlich deutlich mehr Zeit auf die Sichtung der Probeaufnahmen verwenden und die Schärfe bereits vor Ort genau und über den gesamten Bildbereich prüfen! 😎

So habe ich zwar keine Startrail-Aufnahme produziert, aber insgesamt wenigstens ein paar wichtige Informationen aus diesem Fehlschlag gezogen.

Bei nächster Gelegenheit starte ich den zweiten Versuch. Dann hoffentlich mit richtigem Fokus.


Welche Pannen hast Du schon bei der Astrofotografie erlebt? Ich freue mich über Gleichgesinnte und vor allem Kommentare! 😉


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