Mit der Wundertüte Walimex 500mm und dem zugehörigen Teleadapter habe ich schon sehr gute Ergebnisse bei der Mondfotografie erzielt.
Was noch fehlte, war eine mehr oder weniger spektakuläre Aufnahme der Sonne.
Wie es der Zufall wollte, versank letztere am Abend des 10. Juli 2023 hinter einer recht dicken Wolkendecke und bot einen spektakulären Anblick:
Sonnenflecken hatte ich bis dato noch nie bewusst auf der Sonne wahrgenommen – abgesehen natürlich von Aufnahmen im Fernsehen.
Der große Fleck links war zwischenzeitlich sogar mit bloßem Auge zu sehen, so dick waren die Wolken vor der Sonne bzw. so stark war diese abgeschirmt.
Beim Fotografieren konnte ich mir dann auch einen ND-Filter sparen, um die Helligkeit zu reduzieren.
Als Belichtungszeit wählte ich an meiner
1/60sec, die Blende stellte ich am Walimex manuell auf „irgendeinen Wert“. Das ist immer so eine Sache mit der manuellen Einstellung in Kombination mit dem Telekonverter, mit dem man am ohnehin schon lichtschwachen Objektiv weitere 2 Blendenstufen verliert.Netter Nebeneffekt: Die Sonne schimmerte wegen den davor liegenden Wolken in den verschiedensten Rottönen. – Daher rühren auch die Schlieren, die oben im Bild zu sehen sind.
Die Aufnahme ist weitestgehend unbearbeitet, allerdings habe ich sie wegen der eher mangelhaften Schärfe der Wundertüte und des Teleadapters noch durch Topaz Photo AI zum Nachschärfen und Entrauschen gejagt.
In diesem Fall ist nicht der Weg das Ziel, sondern das Ergebnis zählt. Und mit diesem bin ich erneut hochzufrieden – bedenkt man doch, dass die Wundertüte inklusive Teleadapter keine 200 EUR kostet…
Kurze Zeit später war die Sonne bereits drauf und dran, hinter dem Horizont zu versinken. Ich reduzierte daher die Belichtungszeit noch weiter auf 1/10sec und machte eine weitere Aufnahme:
Naturgemäß ist der Hintergrund auch hier schwarz, jedoch hatte ich das Glück, dass ein paar Wolken vor der Sonne noch kräftig angeleuchtet wurden und auf dem Bild zu sehen sind.
Da die Sonne schon ziemlich tief stand, hatte ich bei der Aufnahme angesichts der extrem langen Brennweite mit Luftverwirbelungen zu kämpfen, die wiederum der ohnehin bescheidenen Bildschärfe abträglich waren.
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Außerdem waren die chromatischen Aberrationen heftig und ich musste mit Lightroom sowie Photoshop etwas tricksen, um diese zu korrigieren. Da sich das Walimex in keiner Datenbank wiederfindet, kann leider nicht auf die Autokorrektur zurück gegriffen werden.
Ansonsten habe ich lediglich noch den Schwarzwert korrigiert und die Gradationskurve etwas angepasst, um die Kontraste besser hervorzuheben. Die Farben kamen bereits so kräftig aus der
und blieben unverändert. Abschließend erfolgte auch hier der Feinschliff mit Topaz Photo AI.Fazit: Wieder einmal hat mich die Wundertüte im positiven Sinn überrascht. Über „Kleinigkeiten“ wie suboptimale Schärfe oder heftige chromatische Aberrationen sehe ich angesichts des Preises gerne hinweg. Die Linse macht einfach jede Menge Spaß! 😎
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