Wie Du die richtige Belichtungszeit zur Fotografie der Milchstraße und des Nachthimmels findest, habe ich im gleichnamigen Beitrag Astrofotografie und Milchstraße: Die richtige Belichtungszeit beschrieben.
Die Wahl der richtigen Blende ist natürlich ein weiterer der drei Faktoren Belichtungszeit, Lichtempfindlichkeit und Blende, den es bei der Astrofotografie zu optimieren gilt.
Im Gegensatz zum oben verlinkten Beitrag liegt der Wahl der richtigen Blende keine Formel oder Faustrechnung zugrunde, sondern es gilt schlichtweg, ein paar unumstößliche Grundsätze zu beachten.
Was will man grundsätzlich durch die Wahl der Blende bei der
in der Regel erreichen? Genau – den Lichteinfall auf den Kamerasensor maximieren.Wie erreicht man das? Indem die Blende möglichst weit geöffnet wird. Eigentlich ziemlich simpel.
Als Mindestblende hat sich in der Landschafts-Astrofotografie f/2.8 etabliert. Sprich: Alle Blendenstufen größer oder gleich f/2.8 sind (in Kombination mit einer geeigneten Brennweite) hervorragend geeignet.
Bei Auswahl kleinerer Blenden fällt nicht mehr genügend Licht auf den Sensor, sodass man hier wiederum mit längeren Belichtungszeiten oder höheren ISO-Werten entgegenwirken müsste. Da längere Belichtungszeiten aber zur Strichbildung bei Sternen und höhere ISO-Empfindlichkeiten zu Bildrauschen führen, ist man hier automatisch physikalischen Beschränkungen unterworfen.
Sofern Du also ein scharfes
mit kurzer Brennweite und hoher Lichtstärke Dein Eigen nennst, bist Du schon einmal bestens für die ersten Schritte auf dem Feld der (Landschafts-)Astrofotografie gerüstet.Sollte Dein Objektiv über eine größere Blende als f/2.8 (bspw. f/2.0 oder f/1.4) verfügen, ist das umso besser. Und zwar nicht, um die Fotos mit Offenblende aufzunehmen, sondern um einen Puffer zum Abblenden um etwa eine Blendenstufe in der Hinterhand zu haben. So vermeidest Du Coma, also Abbildungsfehler im Randbereich des
:Sieht nicht so schön aus, oder? Klar ist der obige Ausschnitt stark vergrößert, aber bei genauerer Betrachtung von Astrofotos im Randbereich fallen diese Abbildungsfehler dann doch unangenehm auf.
Auch ich habe zu Beginn immer mit Offenblende fotografiert. Die Fotos werden per se nicht schlecht, aber da es im Zuge der Astrofotografie immer um Qualitätsmaximierung geht, bin ich mittlerweile dazu übergegangen dezent abzublenden und nehme mir den obigen Grundsatz zu Herzen.
Fazit: Du benötigst für den Einstieg in die Astrofotografie ein scharfes Objektiv mit einer Offenblende von f/2.8 oder größer und solltest, sofern Du über einen gewissen „Blendenpuffer“ verfügst, etwa eine Blendenstufe abblenden, um Coma im Randbereich zu vermeiden bzw. zu reduzieren.
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