Die Drittelregel ist wirklich sehr praktisch bei der Bildkomposition. An meinen beiden Kameras habe ich immer das 9er-Raster im Menü aktiviert und versuche in der Regel, die Bilder entsprechend zu gestalten.
Als ich vor Kurzem ein Raster zur Einhaltung der Drittelregel in Photoshop suchte, musste ich schnell feststellen, dass es dazu keine „Knopfdruck-Lösung“ und nicht viele hilfreiche Informationen im Netz gibt (oder ich die richtige Lösung einfach nicht gefunden habe…). Normalerweise ist Photoshop in Sachen Usability sehr gut durchdacht und intuitiv zu bedienen. Umso unbegreiflicher war bzw. ist mir, wieso es für diese Problemstellung keine offensichtliche Lösung gibt (oder ich habe sie einfach noch nicht entdeckt).
Ich befasste mich also zwangsläufig intensiver mit diesem Thema, da ich die mit meinem
aufgenommenen Astrofotos generell in Photoshop zusammenfügen bzw. den Vorder- und den Hintergrund miteinander verschmelzen muss. Dabei möchte ich natürlich auch die Drittelregel im Auge behalten, um das entstehende Bild möglichst interessant zu gestalten. Das 9er-Raster meiner Kamera hilft mir bei diesem Szenario leider nicht weiter.Letzten Endes half mir bei meiner Suche keine andere Website weiter, sondern ich fand die Lösung eher zufällig beim Durchforsten der Photoshop-Menüs.
Bevor es an die Umsetzung geht aber noch ein kleiner Exkurs zur Drittelregel:
Inhalt:
Was ist überhaupt die Drittelregel?
Die Drittelregel (oder „Rule of Thirds“) ist eine der grundlegendsten und am häufigsten angewandte Gestaltungsregel in der
, die ich vor allem bei Landschafts(astro)fotos versuche umzusetzen. Sie hilft dabei, das Bild harmonischer, interessanter und ausgewogener zu gestalten sowie den Blick auf das Wesentliche zu lenken.Die Regel besagt Folgendes:
- Das Bild wird durch zwei horizontale und zwei vertikale Linien in neun gleich große Abschnitte geteilt.
- Die vier Schnittpunkte dieser Linien werden als die „stärksten Punkte“ oder „interessanten Punkte“ des Bildes betrachtet.
- Das Ziel der Drittelregel ist es, das Hauptmotiv oder wichtige Elemente des Fotos entlang dieser Linien oder auf diesen Schnittpunkten zu positionieren. Dies kann das Bild ausdrucksstärker und ansprechender machen als eine einfache zentrierte Platzierung.
Zum Beispiel kann der Horizont eines Astrofotos entlang der unteren horizontalen Drittellinie platziert werden, um dem Bild eine bessere Balance und dem Himmel viel Raum zu geben. Ebenso kann ein anderes zentrales Motiv auf einem der Schnittpunkte positioniert werden, um die Aufmerksamkeit des Betrachters zu lenken.
Drittelregel vs. Goldener Schnitt
Die Drittelregel ist übrigens nicht zu verwechseln mit dem Goldenen Schnitt.
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Das Prinzip des Goldenen Schnitts basiert auf dem mathematischen Verhältnis von etwa 1:1,618 und teilt das Bild asymmetrisch, wobei der kleinere Abschnitt zum größeren in diesem Verhältnis steht. Der Goldene Schnitt führt zu einer präziseren, oft ästhetisch ansprechenderen Komposition, als die Drittelregel da das Verhältnis als besonders harmonisch gilt.
Offensichtlicher Vorteil der Drittelregel ist allerdings, dass diese weniger komplex und somit einfacher / schneller anwendbar ist.
Hilfslinien als Ausgangsbasis
Jetzt aber genug der Theorie. Los geht’s mit der Umsetzung in Photoshop…
Tatsächlich stellen in
Hilfslinien das Mittel der Wahl dar, um das 9er-Raster bzw. die Drittelregel nachzubilden.Diese Hilfslinien müssen einmalig konfiguriert werden und können dann ganz einfach über das Bild gelegt werden, um die Bildkomposition zu verifizieren oder ggf. noch eine Beschneidung vorzunehmen, um die Drittelregel anzuwenden und das Bild interessanter zu gestalten.
Konfiguration der Hilflinien
Die Konfiguration geht schnell von der Hand, sofern man weiß, wo sich das zuegehörige Menü befindet.
Öffne deshalb zunächst das Menü „Ansicht > Hilfslinien > Neues Hilfslinienlayout„:
Im sich öffnenden Fenster musst Du nun die Konfiguration des Rasters wie oben im Screenshot vornehmen:
- Die Anzahl der Spalten muss 3 betragen.
- Die Anzahl der Zeilen muss 3 betragen.
- Die Felder Breite und Abstand müssen leer sein.
- Als Rasterfarbe kannst Du eine Farbe Deiner Wahl verwenden.
Nachdem Du die Eingaben vorgenommen hast, kannst Du das Fenster schließen bzw. die Einstellungen speichern.
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Fast geschafft! Das Raster wird aber noch nicht angezeigt.
Raster ein- und ausblenden
Nun kannst Du die Raster-Hilfslinien über das Menü „Ansicht > Hilfslinien“ ein- oder ausblenden. Allerdings ist das ziemlich aufwendig und umständlich, wie ich nach kurzer Zeit feststellte.
Viel einfacher und schneller funktioniert das Ein- bzw. Ausblenden mit der Tastenkombination STRG + H.
Fazit
Hilfslinien sind in Photoshop mein Mittel der Wahl zur Prüfung bzw. Einhaltung der Drittelregel. Die einmalige Konfiguration und Umsetzung geht schnell von der Hand.
Ich möchte aber auch nicht ausschließen, dass es in Photoshop noch einfacher geht, ein Drittelraster einzublenden und ich die entsprechende Funktion bloß nicht gefunden habe. Solltest Du einen Tipp haben, dann lasse mich das gerne wissen… 😎
Ich hoffe ansonsten, dass Dir dieser Beitrag ebenfalls weitergeholfen hat und Du fortan Deine Fotos im Rahmen der
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