Neuzugang in meinem Objektivpark: Seit wenigen Tagen nenne ich das Viltrox 23mm f/1.4 mein Eigen.
Wie kam es dazu, dass ich mir das Viltrox 23mm kaufte? In den vergangenen Wochen stellte ich immer häufiger fest, dass mein Samyang 12mm f/2 zu weitwinklig und mein Sony SEL-35F18 zu „nah dran“ war.
Logische Konsequenz: Ein neues Objektiv musste her, das die Lücke zwischen 18mm und 50mm (Kleinbild-Äquivalent) schließt.
Da ich Festbrennweiten liebe und mit Zoom-Objektiven nichts anfangen kann, sollte es natürlich eine solche werden.
Der Fokus meiner Anforderungen lag bei meiner Suche nicht auf Astro-, sondern auf reiner Landschaftsfotografie. Sofern das neue Objektiv auch genügend Lichtstärke mitbrächte, um Innenaufnahmen zu machen, wäre das umso besser. 🙂
Zudem wollte ich kein Vermögen ausgeben, weshalb Objektive von Sony in diesem Brennweitenbereich aus dem Raster fielen, da sie sich preislich mit 800 EUR aufwärts weit jenseits meiner Schmerzgrenze bewegen.
In die engere Auswahl kamen neben dem Viltrox das Tamron 24mm f/2.8 und das
24mm f/2.8. Alle drei bewegen sich in einem Preisbereich zwischen 200 und 300 EUR.Da sowohl Tamron als auch Samyang viele negative Bewertungen hinsichtlich des langsamen Autofokus oder mangelnder Gegenlichtfähigkeiten bekamen, fiel meine Entscheidung letztendlich auf das APS-C-Objektiv
.Zugegebenermaßen habe ich während meiner Suche zum ersten Mal von diesem Hersteller gelesen. Wie sich herausstellte, handelt es sich um einen ziemlich neuen Objektivhersteller am Markt, der aus China stammt. Ich war zunächst skeptisch, doch die Bewertungen und Tests im Internet waren unter dem Strich – und in Anbetracht meines Einsatzbereichs – in Ordnung, sodass ich mich für den Kauf entschied.
Bekannte Probleme sind die starke Vignettierung bei Blendenstufen unterhalb von f/2.8. Stört mich aber ehrlich gesagt nicht wirklich. Wenn ich im Freien fotografiere, dann ohnehin meistens mit einer Blende > f/5.6 und ansonsten stört mich die Vignettierung auch nicht sonderlich. Bestenfalls kann man diese bei der Freistellung von Objekten sogar noch als Stilmittel einsetzen. 😎
Zudem wurde häufig der stufenlose Blendenring kritisiert, da zwischen der Automatikeinstellung und der manuellen Blendeneinstellung kein Rastpunkt vorhanden ist und man ggf. den Ring unbemerkt verstellt. – Ist mir aber ehrlich gesagt bisher nicht passiert, sodass dieser Punkt ebenfalls kein Manko darstellt.
Chromatische Aberrationen, d.h. Abbildungsfehler, die wiederum zu Farbfehlern im Bild führen, wurden ebenfalls bei niedrigen Blendenstufen kritisiert. Hierzu konnte ich mir noch keine Meinung bilden, jedoch bin ich mit meinem Samyang-Objektiv diesbezüglich auch nicht unbedingt verwöhnt, sodass meine Schmerzgrenze hier recht hoch liegt. 😀
Die Verzeichnung ist ebenfalls gering. Viltrox liefert auf seiner Homepage gleich ein Korrekturprofil für Lightroom mit, sodass diese unkompliziert korrigiert werden kann. darktable-Nutzer schauen derzeit aber leider noch in die Röhre, da dort noch kein entsprechendes Profil hinterlegt wurde. Angesichts der aktiven Community bin ich aber zuversichtlich, dass sich das in einer der kommenden Versionen bereits ändern wird.
Haptisch fühlt sich das Objektiv hochwertig und solide an. Das Gewicht zieht an der
etwas nach vorne, ist aber noch erträglich. Optimal ausbalanciert ist sie aber nicht mehr.Die Bildschärfe war bisher ebenfalls bei Blende f/2.8 oder größer sehr zufriedenstellend.
Der Autofokus ist hörbar und flink. Er steht jedenfalls in Sachen Geschwindigkeit meinen beiden Sony-Objektiven in nichts nach. Die Treffsicherheit ist jedoch bei den letztgenannten etwas höher.
Cooles Feature: Im Bajonett ist ein Micro-USB-Anschluss eingelassen, der am PC Firmware-Updates erlaubt. Das habe ich gleich in Anspruch genommen (bisher wurde die Firmware kontinuierlich weiter
). Ergebnis: Der Autofokus war danach präziser und schneller. Super Sache! 🙂Ein paar Testaufnahmen habe ich ebenfalls schon gemacht, die mich bisher überzeugten. Ein abschließendes Urteil hinsichtlich der Schärfe und des Autofokus habe ich mir jedoch noch nicht gebildet. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass hier keine größeren Showstopper auftreten werden.
Netter Nebeneffekt, auch wenn ich an diesen beim Kauf gar nicht gedacht habe: Das Objektiv eignet sich grundsätzlich für Astrofotografie – zumindest von den Spezifikationen.
Zwar wird man wegen der starken Vignettierung nicht mit f/1.4 damit antreten, um die Milchstraße zu fotografieren, jedoch bietet das
genügend Spielraum zum Abblenden auf f/2.8. Bei dieser Blende ist das Vignettierungsproblem beinahe nicht mehr vorhanden.VILTROX AF 20mm f/2.8 FE* |
Tiefstpreis |
-14% 160,15 € |
Die Brennweite erlaubt nach der 500er Regel eine Belichtungszeit von – grob über den Daumen gepeilten – 12sec. Das ist ganz akzeptabel für das Feld der Landschaftsastrofotografie.
Einen ersten Test habe ich hierzu bereits im Beitrag Viltrox 23mm f/1.4 für E-Mount: Taugt das Objektiv für Astrofotografie? gemacht.
Fazit: Insgesamt stellt das
aus meiner Sicht ein tolles Gesamtpaket dar, das Spaß macht und vielseitig einsetzbar ist. Seien es Aufnahmen in Innenräumen, Portraits oder Landschaftsaufnahmen. Die diversen Mängel stören mich nicht und es war auch nicht mein Anspruch ein perfektes Objektiv mit einer Brennweite von umgerechnet 35mm für weniger als 300 EUR zu erhalten. Daumen hoch von meiner Seite!In eigener Sache: FOCUStoINFINITY.de unterstützen!
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