Graufilter bzw. Neutraldichtefilter (ND-Filter) bieten tolle Möglichkeiten bei der Fotografie und erhöhen das Repertoire Deiner Kamera. Welche Effekte Du damit erzielen kannst und wie Du sie am besten mit Deiner Kamera mit optimalen Einstellungen verwendest, erfährst Du im nachfolgenden Beitrag.
Vor einigen Monaten habe ich mir ein Filterset von Haida beim großen Online-Händler mit dem A gekauft, weil ich unbedingt einmal die zahlreichen Möglichkeiten ausprobieren wollte, die sich mit einem solchen Set bieten.
Doch fangen wir ganz von vorne an: Im weiteren Verlauf dieser Seite werde ich daher zunächst darauf eingehen, was überhaupt Grau- bzw. Neutraldichtefilter bewirken, welche Filtertypen es gibt, wie / wo man diese am besten einsetzt und welche Kameraeinstellungen optimal sind. Dazu gibt es ein paar Beispielbilder, um die Effekte zu veranschaulichen.
Inhalt:
Was ist ein Graufilter bzw. Neutraldichtefilter und wozu benötigt man ihn?
Vereinfacht gesagt verdunkelt ein Graufilter das Bild – und zwar idealerweise gleichmäßig über das gesamte Farbspektrum.. Er absorbiert einen gewissen Anteil der einfallenden Lichtmenge, die auf den Kamerasensor trifft, und erlaubt dadurch längere Belichtungszeiten.
Klingt erstmal unspektakulär? Tatsächlich bieten längere Belichtungszeiten die Option, auch bei Tag dynamische Elemente ins Bild zu integrieren oder gar Personen auf belebten Plätzen verschwinden bzw. verwischen zu lassen und den Blick aufs Wesentliche zu richten.
Kurz gesagt: Der Graufilter ermöglicht es erst, auch bei Sonnenschein lange Belichtungen durchzuführen.
Die Filter gibt es sowohl als Rund- als auch als Rechteckfilter. In erstem Fall werden sie direkt von vorne auf das Gewinde des
geschraubt, während bei der rechteckigen Variante via Adapterring der rechteckige Filter in die (zuvor ebenfalls aufgeschraubte) Halteeinheit eingeschoben wird.Rundfilter sind in der Regel vom Handling etwas unkomplizierter für Anfänger und benötigen nicht so viel Platz beim Mitführen in einer Fototasche. Rechteckfilter lassen sich hingegen besser miteinander kombinieren, sind vielseitiger einsetzbar und meist auch teurer.
Mein oben erwähntes Haida-Filterset ist ein Rundfilterset. Das Set besteht aus drei Filtern, die im „Transportzustand“ ineinander verschraubt und an jedem Ende mit einem Metalldeckel versehen sind. Dadurch ist das Set super-kompakt und robust:
Den Filterdurchmesser von 67mm habe ich nach dem
mit dem größten Gewinde gewählt (mit dem ich ironischerweise gar keine brauchbaren Fotos machen kann – siehe dazu mehr im weiteren Verlauf). Für meine anderen Objektive mit kleineren Gewinden habe ich günstige Adapterringe gekauft, um den Filter dort ebenfalls verwenden zu können.Das Set war mit ca. 70 EUR vergleichsweise preiswert. Mit den bisherigen Ergebnissen (s.u.) bin ich jedoch super zufrieden.
Anwendungsszenarien von Graufiltern
Im Wesentlichen habe ich meine Filter für zwei Szenarien gekauft:
1) Ruhe und Dynamik abbilden: Bewegungen verschwimmen lassen
Graufilter kommen überwiegend bei der Landschaftsfotografie immer dann bei Tageslicht zum Einsatz, wenn nach Einstellung von Blende und ISO-Wert die Belichtungszeit nicht ausreichend lange gewählt werden kann.
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Durch Verwendung der Graufilter verlängern sich die Belichtungszeiten je nach Filterstufe. Lange Belichtungszeiten lassen in der Fotografie bekanntlich Bewegungen verschwimmen, wodurch sich primär zwei Gestaltungsmöglichkeiten für Fotos ergeben:
- Dynamik: Mit einer langen Belichtungszeit lässt sich Dynamik im Bild darstellen. Diese Dynamik kann unter anderem in Form vorbeiziehender, verwischender Wolken oder fließendem und samtigem Wasser dargestellt werden. Beispielsweise kann das verschwimmende Wasser eines Flusses die Wasserbewegung im Bild betonen. – Ganz im Gegensatz zum „eingefrorenen“ Wasser bei kurzen Belichtungszeiten, das sehr statisch wirkt. Doch Vorsicht: Die Belichtungszeit sollte zur Erzeugung von Bilddynamik nicht zu lang gewählt werden, um den Effekt nicht zu überstrapazieren und das Gegenteil zu bewirken.
- Ruhe: Im Kontrast zur Dynamik lässt sich die Ruhe einer Landschaft betonen. Fotografiert man ein stehendes Gewässer (s.u.), verschwimmen die vielen kleinen Wellen des Wassers zu einer glatten, spiegelnden Fläche. Auf diese Weise lässt sich eine ruhige, teilweise mystische Bildstimmung erzeugen. Die Belichtungszeiten hierfür sind in der Regel deutlich länger, als beiDynamik-Effekten.
Am Beispiel der folgenden beiden Aufnahmen habe ich den ND-1000x- bzw. ND-64x-Filter kurz nach dem Sonnenuntergang bzw. nach Ende der goldenen bzw. zu Beginn der blauen Stunde verwendet. D.h. die einfallende Lichtmenge wurde um 10 bzw. um 3 Blendenstufen reduziert.
Hierdurch konnte ich bei relativ stark geschlossener Blende mehrere Sekunden belichten und dem See bzw. dessen Oberfläche eine plane und spiegelnde Oberfläche verleihen, auf der sich die Farben des Abendhimmels zeigen::
Zwar scheiden sich die Geister an der Darstellung von Wasser, aber letztendlich müssen mir meine und Dir Deine Bilder vor allem selbst gefallen.
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Ich liebe die glatte Wasseroberfläche und die sich spiegelnden Konturen und bin sehr zufrieden mit den Ergebnissen, die ich mit dem Filterset erzielen konnte.
Derartige Fotos hätte ich ohne Neutraldichtefilter technisch niemals aufnehmen können, da die Belichtungszeit zu kurz gewesen und somit kleine Wellen im Wasser zu sehen gewesen wären.
2) Personen verschwinden lassen
Neben der Erzeugung von Dynamik und Ruhe stellen belebte Orte und Sehenswürdigkeiten den zweiten großen Anwendungsbereich der Neutraldichtefilter dar.
Denn durch die Verlängerung der Belichtungszeit auf mehrere Sekunden verwischen und verschwinden sich bewegende Personen und Fahrzeuge, sodass letztlich nur noch statische Objekte zu sehen sind:
Das obige Bild entstand in Unteruhldingen am Bodensee. Die Pfahlbauten sind in der Regel ein Besuchermagnet und normalerweise wimmelt es dort vor Menschen. – Folglich das perfekte Übungsobjekt für meine ND-Filter. 😉
Um das Bild zu bereinigen, habe ich daher drei Aufnahmen mit dem ND-1000x-Filter und je 5sec Belichtungszeit bei Blende f/9 und ISO 100 gemacht, diese schließlich in GIMP als Ebenen übereinander gelegt und mithilfe von Ebenenmasken die noch sichtbaren Personen (weitestgehend) entfernt.
Die Bearbeitung in
war nötig, da sich bewegende Personen zwar nicht mehr zu sehen, statische Elemente jedoch logischerweise weiter auf dem Bild enthalten sind. Eine Person, die bspw. mehrere Sekunden auf der Stelle steht, wird folglich nicht vollständig aus dem Bild verschwinden.Mathematik: Welche Graufilterstufen gibt es?
Gängige Graufilterstufen sind ND-8x, ND-64x und ND-1000x.
Die Zahl gibt jeweils den Faktor an, um den sich die Belichtungszeit mit Filter verlängert. Je größer dieser Faktor, desto größer ist die Filterdichte und desto länger die mögliche Belichtungszeit.
Ein ND-8x-Filter verlängert die Belichtungszeit um Faktor 8, ein ND-64x-Filter um Faktor 64 und ein ND-1000x-Filter um… Du ahnst es bereits 😉 … Faktor 1000.
Letzterer Filter ist bereits so dunkel, dass man ihn schon gegen helles Gegenlicht halten muss, um mit bloßem Auge überhaupt noch Details zu erkennen.
Praxisbeispiel zur Berechnung der Belichtungszeit
Wenn man bei Tageslicht ein Foto mit 1/100sec belichten würde und einen ND-1000x-Filter auf das Objektiv montiert, dann beträgt die resultierende Belichtungszeit 1/100sec * 1000 = 1000/100sec = 10sec.
Da eine Halbierung der Belichtungszeit dem Abblenden um eine Blendenstufe entspricht, reduziert sich die Blende analog zu den oben genannten Filtern um 3 (2^3 = ND-8x), 6 (2^6 = ND-64x) oder gar 10 Blendenstufen (2^10 = ND-1000x).
Möchtest Du z.B. ein Motiv mit Blende f/4 und 1/1000sec bei Tageslicht fotografieren, dann entspricht die (theooretische) Blende nach Aufsetzen des ND-1000x-Filters f/128 mit 1/1000sec Belichtungszeit (oder Blende f/4 mit 1sec Belichtungszeit).
Und spätestens hier merkst Du auch, wieso man auf die Filter angewiesen ist:
mit einer Blende f/128 gibt es schlichtweg nicht. Bei hellen Lichtverhältnissen stößt man ohne Filter durch das alleinige Schließen der Blende schnell an (Belichtungs-)Grenzen, die nicht für die beiden vorgenannten Szenarien ausreichend sind.Zudem stellt ab einer gewissen Blendengröße die Beugungsunschärfe ein Problem dar, worunter wiederum die Bildqualität leidet. Die Blende kann also nicht beliebig weit geschlossen werden.
Wann welchen Filter verwenden?
Der ND-1000x-Filter bietet sich wegen seiner Stärke vor allem bei hellem Tageslicht an, während der ND-64x in dunkleren Lichtverhältnissen wie zum Beispiel Sonnenauf- und Sonnenuntergängen eingesetzt wird.
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Der schwächste ND-8x-Filter kann beispielsweise im Wald Verwendung finden, um fließendes Wasser eines Wasserfalls oder Bächleins dynamisch darzustellen. Ansonsten ist er bei Tageslicht zu schwach.
Vor Anschaffung meines Filtersets habe ich lange überlegt, welcher Filter der richtige für mich wäre. Letztendlich bin ich auf Nummer Sicher gegangen und habe mit den drei Filtern ein breites Spektrum abgedeckt.
Seither verwende ich tatsächlich überwiegend den ND-1000x-Filter bei Tageslicht und in der Übergangszeit zwischen Tag und Nacht den 64x-Filter.
Der schwächste Filter kam dagegen noch nie zum Einsatz. Dank der Kompaktheit des Sets ist das aber auch kein Problem, denn mitführen werde ich ihn auch weiterhin. – Irgendwann schlägt sicher auch einmal seine Stunde. 😉
Natürlich gibt es auch noch Filter, die weit über den ND-1000x hinausgehen. Ich benötige diese jedoch nicht und komme sehr gut mit dem Spektrum 6-64-1000 klar.
Kameraeinstellungen in der Praxis
Soviel also zur Theorie. Da man in der Praxis jedoch kaum mit dem Taschenrechner hantieren wird und auch nicht die Belichtungstabellen, die bei den gängigen Graufiltern mitgeliefert werden, ablesen möchte, ist natürlich eine einfachere Möglichkeit zur Einstellung der
wünschenswert.Die gute Nachricht gleich vorab: Es hörte sich bis hierhin alles komplizierter an, als es eigentlich beim Fotografieren dann wirklich ist.
Kurz und kompakt
Kurz zusammengefasst zu den wichtigsten Rahmenbedingungen, um mit Graufiltern zu fotografieren:
- Stativ: Dass ein bei langen Belichtungszeiten Pflicht ist, dürfte klar sein.
- Bildstabilisator: Der Bildstabilisator bringt bei Montage auf dem Stativ keinen Nutzen und kann bzw. sollte deaktiviert werden.
- Manueller Fokus: Zudem kommt der Autofokus bei dunklen Lichtverhältnissen, wie sie mit den ND-Filtern provoziert werden, schnell an seine Grenzen. Es empfiehlt sich daher, manuell zu fokussieren.
- Histogramm: Außerdem sollte das kameraeigene Histogramm im Blick behalten werden, um die richtige Belichtung einschätzen zu können.
- Manuelle Kameraeinstellung: Du solltest alle Einstellungen wie Belichtungszeit, Blende und ISO-Wert manuell an Deiner Kamera vornehmen und nicht auf Automatikprogramme vertrauen.
- ISO-Empfindlichkeit möglichst auf den niedrigsten Wert einstellen.
- Blende möglichst weit schließen, jedoch nicht zu weit (Beugungsunschärfe). Ich habe gute erfahren im Bereich f/8 und f/11 gemacht.
- Die Belichtungszeit so wählen, dass der gewünschte Effekt sichtbar wird:
- Relativ kurze Belichtungszeiten für einen dynamischen Effekt bei fließendem Wasser. 1/30sec ist hier ein guter Richtwert.
- Lange Belichtungszeiten um eine ruhige Stimmung bei stehenden Gewässern und bei Objekten, bei denen Du Personen verschwinden lassen möchtest, zu erzeugen.
Tatsächlich ähneln die Kameraeinstellungen denen für die Astrofotografie: Astrofotografie & Milchstraße: Optimale Kameraeinstellungen
Jetzt aber etwas ausführlicher und der Reihe nach…
Stativ ist Pflicht
Die langen Belichtungszeiten von 1/30sec bis hin zu 30sec und noch länger, die man mit Graufiltern erzielen kann, erfordern zwangsläufig ein
.Genau wie in der Astrofotografie ist es schlichtweg unmöglich, scharfe Aufnahmen ohne zu machen.
Bildstabilisator ausschalten
Bei Montage der Kamera auf dem Stativ kann der Bildstabilisator technisch bedingt im schlimmsten Fall eine Unschärfe erzeugen. Er ist daher zu deaktivieren.
Vor Jahren wunderte ich mich einmal bei einer Nachtaufnahme, wieso diese immer leicht verschwommen war. Vom Bildstabilisator als Problem wusste ich damals noch nichts. Als ich diesen dann ausschaltete, war das Bild plötzlich gestochen scharf…
Manueller Fokus statt Autofokus
Weiter oben erwähnte ich bereits, dass der Autofokus bei höheren Filterstufen keine verlässlichen Ergebnisse mehr liefert.
Schalte daher Deine Kamera auf manuellen Fokus und stelle auf das gewünschte Objekt scharf (bspw. der Lupenfunktion bei spiegellosen Sony-Kameras).
Führe danach sicherheitshalber die Aufnahme durch und prüfe das Ergebnis auf dem Kameradisplay. – Nichts ist ärgerlicher, als erst zuhause am PC festzustellen, dass ein Bild unscharf ist.
Histogramm als Hilfsmittel
Da die Filter die einfallende Lichtmenge erheblich reduzieren und der automatische Belichtungsmesser Deiner Kamera möglicherweise ebenfalls keine korrekten Ergebnisse mehr liefert, solltest Du unbedingt das Histogramm Deiner Kamera im Blick behalten.
Dieses lässt sich während der Bildvorschau bei den meisten
einblenden.Das Histogramm veranschaulicht die Helligkeitsverteilung des Bildes. Links finden sich die dunklen und rechts die hellen Farbtöne.
Je höher die Kurve an verschiedenen Stellen ausschlägt, desto größer ist die Häufigkeit bzw. Helligkeit an dieser Stelle.
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Extreme Ausschläge an den Rändern gilt es unbedingt zu vermeiden, da diese am linken Rand auf eine Unter- und am rechten Rand auf eine Überbelichtung hindeuten. Ausgebrannte (überbelichtete) oder abgesoffene (unterbelichtete) Stellen im Bild wären die Folge, die sich im Rahmen der Nachbearbeitung nicht mehr korrigieren lassen.
Idealerweise weist das Histogramm über das gesamte Spektrum der X-Achse eine gleichmäßige Verteilung auf, ohne dabei links oder rechts größere Ausschläge zu zeigen.
Ist das nicht der Fall, dann erhöhe oder reduziere die Belichtungszeit so lange, bis sich das Histogramm über die gesamte Achse erstreckt (Stichwort: „expose to the right“).
Selbst wenn das Bild auf den ersten Blick auf dem Kameradisplay zu hell wirkt (ohne dabei stellenweise überbelichtet zu sein!), so lässt sich das in der Nachbearbeitung bestens korrigieren.
Umgekehrt ist dies nicht der Fall und es würden zwangsläufig Bildinformationen fehlen. Das Resultat wäre eine verrauschte Aufnahme, sofern die Belichtung nach oben korrigiert werden müsste.
Zu viele Bildinformationen sind nie ein Problem, nur zu wenige… 😉
Tipp: Die Zebramusterfunktion von Sony-Kameras ist ein sehr gutes Hilfsmittel, um direkt auf der Bildvorschau überbelichtete Stellen erkennen und dann die Belichtung korrigieren zu können!
Das Beispielhistogramm oben ist übrigens leicht unterbelichtet, da am rechten Rand keine Bildinformationen vorhanden sind. Hier hätte folglich die Blende weiter geöffnet oder die Belichtungszeit erhöht werden müssen.
Maximierung der Belichtungszeit: Blende und ISO-Wert einstellen
Im Gegensatz zur
wird bei Verwendung von Graufiltern der ISO-Wert zuerst eingestellt. – Nämlich auf den niedrigst möglichen Wert (bspw. 100).Danach gilt es, die Belichtungszeit und Blende in Abhängigkeit vom gewünschten Effekt zu wählen:
- Schließe die Blende, um maximal mögliche Belichtungszeit zu verlängern und umgekehrt. Das Wechselspiel erfordert etwas Übung, geht aber schnell in Fleisch und Blut über. Nur Geduld! Mache ab und an eine Probeaufnahme und prüfe das Ergebnis.
- Achte jedoch darauf, die Blende nicht zu weit zu schließen, da Du ansonsten je nach Güte Deines Objektivs mit Beugungsunschärfe zu kämpfen haben wirst und sich die Bildqualität ab einer bestimmten Blendengröße verschlechtert.
Möchtest Du bspw. Personen verschwinden lassen, dann sollte die Belichtungszeit sehr lang sein. Stelle daher die Blende auf einen möglichst hohen Wert und wähle danach die Belichtungszeit unter Zuhilfenahme des Histogramms (s.o.) aus, bis das Bild die gewünschte Helligkeit erreicht.
Lange Belichtungszeiten bei Wasser führen bspw. nicht immer zum besten Effekt. Vor allem bei fließenden Gewässern sollte daher die Belichtungszeit nicht allzu hoch sein und zwangsläufig muss die Blende weniger stark geschlossen werden, als im Beispiel zuvor.
Nachteil der Rundfilter: Vignettierung
Weiter oben erwähnte ich bereits, dass ich das Filterset genau an dem Objektiv nicht verwenden kann, das das größte Filtergewinde besitzt und für das ich die Graufilter ursprünglich angeschafft habe. Dabei handelt es sich um mein Samyang 12mm f/2.
Da es sich um ein Ultraweitwinkel handelt, ist auf den Aufnahmen wegen des vorgeschraubten Filters eine deutliche Vignettierung zu erkennen:
Ultraweitwinkel-Objektive sind nicht sehr gut für Rundfilter geeignet (oder umgekehrt). Eventuell würde man hier mit einem großen Rechteckfilter besser fahren.
Zusätzlich zum Filterset kaufte ich mir übrigens noch passende Reduzierringe, um die 67mm-Filter an meinen anderen Objektiven verwenden zu können (
: 49mm auf 67mm, Viltrox: 52mm auf 67mm). Diese Reduzierringe kosten nur wenige Euro und die Anschaffung hat sich absolut gelohnt.Weitere Beispielaufnahmen
Abschließend noch ein paar weitere Aufnahmen, die ich mit den Filtern am Bodensee mit meinem Viltrox 23mm f/1.4 machte:
Fazit
Das war nun ein kurzer Abriss zu Graufiltern. Ich hoffe, Du konntest einige nützliche Informationen aus dem Beitrag ziehen.
Ich persönlich bin begeistert von den Möglichkeiten, die sich einem bei der Fotografie mit Neutraldichtefiltern eröffnen.
Nach etwas Eingewöhnungszeit kann man damit hervorragende und ganz besondere Aufnahmen machen, die das gewisse Extra aufweisen und keinen alltäglichen Look haben.
Besonders toll finde ich in diesem Zusammenhang die Brennweite von 35mm meines Viltrox 23mm f/1.4, das in Kombination mit den Graufiltern eine super Performance bei Landschaftsaufnahmen bietet.
Da ich nichts langweiliger finde, als normale Fotos, stellen die Filter für mich, neben der Low Light- und Astrofotografie, eine zusätzliche Möglichkeit zur kreativen Fotografie bei Tageslicht dar.
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Die Bildstimmung, die sich damit erzielen lässt, ist sensationell. Als ich die oben gezeigten Aufnahmen in
entwickelte, war ich extrem beeindruckt vom Resultat und der Bildstimmung.Wie sind Deine Erfahrungen mit Graufiltern? Hast Du Ergänzungen? Hinterlasse gerne einen Kommentar!
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