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Astrofotografie: Benötigte Ausrüstung

Zuletzt aktualisiert am 19.12.2021 von Hendrik
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Du hast vor, Aufnahmen der Milchstraße zu machen? Gut! Das benötigte Equipment ist überschaubar und wenn Du Dich bisher bereits für Fotografie interessiert hast, verfügst Du vermutlich bereits über die wichtigsten Sachen:

Kamera

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Empfohlen wird generell eine Kamera, an der man die Aufnahmeparameter wie Blende, Belichtungszeit und Lichtempfindlichkeit manuell einstellen kann. Von Automatikprogrammen musst Du Dich bei der Astrofotografie gleich zu Beginn verabschieden, da diese nicht zum Ziel führen werden.

Darüber hinaus gilt für den Sensor: Je größer, desto besser.

  • Die Sony RX100IV habe ich zum Beginn verwendet. Die Kamera verfügt über einen 1″ großen Sensor und ein Lichtstarkes Weitwinkelobjektiv (24mm f/1.8). Kleiner sollte der Sensor nicht sein.
  • Inzwischen bin ich überwiegend mit meiner Sony Alpha 6400Bei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] unterwegs. Diese hat einen herkömmlichen APS-C-Sensor und ist der RX100 bereits deutlich überlegen. Die Kamera habe ich nicht primär für die Astrofotografie gekauft, sondern wegen ihres blitzschnellen Autofokus. Dennoch liefert sie auch im Dunkeln hervorragende Ergebnisse.

Objektiv

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Das verwendete Objektiv sollte idealerweise weitwinklig und lichtstark sein. Generell wird mindestens ein Objektiv mit Blende 2.8 empfohlen. Eine größere Blende ist besser, denn diese gibt Dir Reserven zum leichten Abblenden, um Verzerrungen im Randbereich zu vermeiden. Prinzipiell sind Festbrennweiten besser geeignet als Zoom-Objektive (lichtstärker & günstiger).

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Die Brennweite sollte außerdem ohne Nahführeinrichtung 50mm (Vollformat) nicht überschreiten, denn mit steigender Brennweite sinkt die maximale Belichtungsdauer (500er Regel). Je mehr Du außerdem vom Nachthimmel aufs Bild bekommen willst, desto weitwinkliger sollte das Objektiv sein.

Meine Aufnahmen mache ich wahlweise mit dem Sony SEL-35F18Bei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] (~50mm VF, f/1.8) bzw. dem allerorts für Astrofotografie angepriesenen Samyang 12mm f/2.0 (18mm VF).

Stativ

Ohne Stativ geht’s nicht. Die Belichtungszeiten bewegen sich zwischen 8 und 25 Sekunden. Das Stativ sollte stabil und standfest sein. Gerade im Dunkeln wirst Du das zu schätzen wissen.

Empfehlenswert ist ein Arca Swiss-kompatibles Stativ, das zu einer ganzen Menge ZubehörBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] (z.B. L-Brackets) kompatibel ist und Dir so das Leben deutlich erleichtern kann.

Ich selbst setze ein kompaktes Reisestativ mit „Panorama-Kugelkopf“ von Rollei im Preisbereich von ~ 70 EUR ein und bin damit sehr zufrieden.

Taschen-/Stirnlampe

Wenn Du Astrofotos machst, liegt es in der Natur der Sache, dass Du Dich im Dunkeln befindest. Taschenlampe oder Stirnlampe sind Pflicht, damit Du Dich zurechtfinden kannst. Idealerweise verwendest Du Rotlicht, da Du dann bei Betätigung der Lampe Deine Nachtsicht nicht verlierst. Bei herkömmlichen Taschenlampen mit weißem Licht dauert es bis zu 30 Minuten, bis Du diese wieder erlangt hast.

Nivellierbasis (optional)

Die Nivelliereinheit benötigst Du nur, wenn Du Panoramen anfertigen möchtest. Sie dient dazu, die KameraBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] auf dem Stativ exakt im Wasser auszurichten; dazu verfügt sie über Libellen zur Ausrichtung. Wichtig ist, dass die Ausrichtung unterhalb des Panorama-Schwenkkopfs stattfindet. Nur so kannst Du später horizontale Panorama-Schwenks machen.

L-Bracket (optional)

Beim L-Bracket handelt es sich i.d.R. um einen L-förmigen Alu-Rahmen, der von unten an die Kamera geschraubt wird. Praktischerweise sind die Schienen solcher Brackets Arca-Swiss-kompatibel und Du sparst Dir die Montage einer Stativ-Wechselplatte. Hinzu kommt noch der Vorteil, dass Du die Kamera dank des L-Brackets auch im Portrait-Format aufs StativBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] montieren kannst, ohne umständlich den Stativkopf zu schwenken.


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So – genug zur Hardware. Jetzt geht’s an die Einstellungen für die Astrofotografie: Kamera-Setup

Übersicht über dieses Tutorial

  • Teil 1 – Ausrüstung: Welches Equipment Du benötigst, wird auf dieser Seite ausführlich beschrieben. Astrofotografie muss nicht teuer sein. Eigentlich benötigst Du nur eine brauchbare Kamera und ein Stativ, wenn Du nur in das Thema hineinschnuppern willst.
  • Teil 2 – Kamera-Setup: Auf dieser Seite beschreibe ich die Einstellungen, die ich normalerweise an meiner Kamera vornehme, um Landschafts-Astrofotos aufzunehmen.
  • Teil 3 – Bearbeitungsprozess: Der Bearbeitungs- bzw. Entwicklungsprozess ist der komplexeste Teil des Tutorials, sodass ich diesen in vier Schritte unterteilt habe:
    • Schritt 1 – Vorbereitung mit darktable: Da Stacking grundlegender Bestandteil meines Workflows ist, werden im ersten Schritt grundlegende, minimale Anpassungen in darktable durchgeführt, um die Aufnahmen für den Stacking-Prozess zu optimieren. Neben der Entfernung chromatischer Aberrationen und toter Pixel wird unter anderem bei Bedarf auch die Objektivverzerrung und Vignettierung korrigiert.
    • Schritt 2 – Stacking mit Sequator: Durch Überlagerung mehrerer, identischer Aufnahmen kann das Bildrauschen effektiv vermindert werden. Gerade wenn Du mit einer Kamera mit APS-C-Sensor oder gar mit einem 1-Zoll-Sensor fotografierst, wird Bildrauschen zum Thema. Dank Sequator gibt es aber ein hervorragendes Tool, um das Problem in den Griff zu bekommen.
    • Schritt 3 – Entwicklung mit darktable: Nach dem Stacking kann es mit der eigentlichen Entwicklung losgehen. In darktable dreht sich bei der Entwicklung von Astrofotos neben der Anpassung von Weißabgleich und Belichtung beinahe jeder Schritt um die Kontraststeigerung der Milchstraße.
    • Schritt 4 – Feinschliff mit GIMP: Nach Abschluss der grundlegenden Entwicklung in darktable geht es an das Feintuning mit GIMP. Dort werden unter anderem die Kontraste nochmals erhöht sowie Vorder- und Hintergrund freigestellt. Letzteres ermöglicht die getrennte Entwicklung bzw. Belichtung des Sternenhimmels und des Vordergrunds, um noch mehr Dynamik aus den Aufnahmen herauszuholen.

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2 Kommentare zu „Astrofotografie: Benötigte Ausrüstung“

  1. Moin,

    ich bin sehr neu inspiriert von deinem Blog und möchte sehr gerne die Milchstraße fotografieren.
    Praktischerweise reise ich ab 4. August in die Mongolei, und werde auch ein paar Tage in der Steppe verweilen.

    Mein Setup:
    Sony Alpha 6000
    Sigma C 16 mm F1.4 DC DN 67

    Da ich absolut keine Ahnung von der Materie habe bisher bin ich für jeden Tipp – oder gar Erfahrungen konkret mit der Mongolei – sehr dankbar.

    Da ich beruflich schwer eingespannt bin und in einer norddeutschen Großstadt wohne ist es mir voraussichtlich nicht vergönnt mal einen Probeversuch in Deutschland zu starten.

    Beste Grüße und weiterhin viel Spaß beim Fotografien,
    Sebastian

    1. Hallo Sebastian,

      freut mich sehr, wenn Dich mein Blog inspiriert! 😉

      Tipps für die Mongolei habe ich leider nicht für Dich, aber am wichtigsten sind zunächst die richtigen Kameraeinstellungen. Wenn die Einstellungen richtig sind, hast Du zuhause noch alle Zeit der Welt, Dich um die Entwicklung der Aufnahmen zu kümmern. Wichtig ist nur, in RAW zu fotografieren.

      Du kannst (oder solltest sogar) vorher einmal versuchen, am „normalen“ Sternenhimmel zu üben. Ich würde definitiv mit Stacking arbeiten, da der APS-C-Sensor der Alpha 6000 vermutlich bei hohen ISO-Werten stark rauschen wird.

      Ansonsten würde ich um ein oder zwei Drittel-Blendenstufen abblenden, um chromatische Aberrationen und Koma zu reduzieren, mit einer Belichtungszeit zwischen 10 und 15sec sowie einem ISO-Wert um die 3200 arbeiten.

      Viele Grüße und viel Erfolg

      Hendrik

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